Wenn von Handyortung die Rede ist, gehen viele von einer Personenortung und besonderen Überwachungszwecken aus. Ebenfalls lassen sich Handys bzw. Smartphones mittels Ortung wiederfinden, wenn diese verloren gegangen sind. Datenschützer sehen generell eine solche Handyortung als möglicher Verstoß gegen den Datenschutz an. Es gibt aber durchaus auch Fälle, in denen eine Handyortung auf Verständnis stößt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Smartphone unberechtigterweise entwendet worden ist. Diebe können auf diese Weise wesentlich einfacher und schneller enttarnt werden.
Bereits im Jahr 2015 hat die Handyortung für einen 45-jährigen eine wichtige Rolle gespielt. Der Mann aus Oberbayern hatte auf einem Volksfest sein Handy verloren. Glücklicherweise war auf seinem Gerät eine Ortungs-App installiert. Er machte sich daher zunächst selbst auf die Suche und konnte feststellen, dass sich sein Handy in unmittelbarer Nähe seiner Nachbarortschaft befindet.
Mit diesem Wissen ging der Mann zur Polizei und erstattete Anzeige. Am Folgetag wurde die Wohnung einer Dame in der Nachbarschaft durchsucht, wobei auch das betreffende Handy wiederauftauchte. Die Diebin war überführt und der Mann erhielt auf diese Weise sein Gerät wieder zurück. Möglich wurde diese durch eine installierte Ortungs-App.
Ebenfalls im Jahr 2015 konnte ein Mann festgenommen werden, der im Umkreis von Hannover 43 Supermärkte überfallen und dabei sogar einen Kunden erschossen haben soll. Dieser hatte kurz vor Ladenschluss einen Supermarkt betreten und die Kassiererin bedroht. Ein 21-jähriger war dazwischengegangen und wurde erschossen. Ein weiterer Kunde wurde ebenfalls angeschossen und dabei schwer verletzt. Die Festnahme war durch das eingeschaltete Handy des Räubers möglich. Festgenommen wurde der Mann, als das Handy von der Einreise aus Polen nach Deutschland sich ins deutsche Funknetz einwählte. Die SEK-Beamten konnten den Mann dann auf einem Rastplatz festnehmen.
In einem anderen Fall erstattete ein 31-jähriger Mann aus der Gemeinde Diez Anzeige bei der Polizei. Sein Handy hatte er am Vorabend in einer Gaststätte verloren. Auch hier half wieder eine private Handyortung, die über das Internet gestartet wurde. Die Polizei nahm dabei die Spur auf und konnten einen 23-jährigen Dieb ermitteln sowie auch das Handy sicherstellen.
Viele spielen vielleicht mit dem Gedanken, sich gegen Verlust und Diebstahl mit einer Ortungs-App zu versehen. Dies kann recht nützlich sein, zumal das eigene Handy bzw. Smartphone sich dank GPS Ortung bis auf wenige Meter genau lokalisieren lässt. Insbesondere die aktuellen Smartphones bieten hier eine moderne Technik.
Leider melden sich immer häufiger Nutzer, die SMS-Nachrichten erhalten, wobei Ihnen für eine Ortung Kleinbeträge bis rund 4,00 € abgebucht werden. Es gibt durchaus dubiose Anbieter von Klingeltönen, Gewinnspielen etc., die auf diese Weise ein verstecktes Abo anbieten. Hierzu kann auch eine nicht gewollte Handyortung gehören. Teilweise handelt es sich bei einem solchen Abo noch nicht einmal um einen echten Ortungsdienst, sondern lediglich um die Verbreitung von Werbung. Da es sich hier um echte Trittbrettfahrer handelt, die auf diese Weise Geld ergaunern wollen, sollten Sie bei Ihrem Provider eine Drittanbietersperre einrichten bzw. die Mehrwertdienste deaktivieren.