Per Mobilfunk Ortung und Position bestimmen

Bekanntermaßen beruht im Mobilfunk die Positionsbestimmung darauf, dass die Mobilfunk-Zelle, in welcher sich ein Mobilfunktelefon befindet, kontinuierlich bekannt ist. Ein eingeschaltetes Handy ist immer mit einer Basisstation verbunden. Dadurch lässt sich die Position anhand der betroffenen Mobilfunk-Zelle genau zuordnen. Falls eine Funkzelle sogar mithilfe von mehreren Antennen ausgeleuchtet wird, kann sogar ein Teilsegment dieser Zelle lokalisiert werden. Aber es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten für eine Positionsbestimmung.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Unterschiede zwischen einer Ortung und Positionsbestimmung
  2. Die mobilfunk-gestützte Positionsbestimmung mittels GPS
  3. Die Cell-ID-Methode bzw. Timing Advance

1. Die Unterschiede zwischen einer Ortung und Positionsbestimmung

Zwischen einer Ortung und Positionsbestimmung gibt es feine Unterschiede. Eine Ortung liegt immer dann vor, wenn jemand den genauen Standort eines Smartphones feststellen möchte. Voraussetzung hierfür ist, dass die Person mit dem Smartphone über einen Empfänger und einen Sender verfügt. Zunächst stellt der Empfänger die genaue Position fest und der Sender überträgt die Koordinaten an die suchende Person. Dies gelingt auch weltweit. Wichtig ist, dass in diesem Fall ein Rückkanal vom Smartphonebesitzer vorhanden ist. Erst dann ist von einer Ortung die Rede.

Eine Positionsbestimmung ist dagegen von einer Ortung völlig unabhängig. Hier fehlt meist der sogenannte Rückkanal. GPS stellt in diesem Fall ein bewährtes Positionsbestimmungs-System dar. Erst dann, wenn zum Beispiel über den Mobilfunk die Position übertragen worden ist, handelt es sich wieder um eine Ortung. Eine solche Positionsbestimmung kann auch durch die manuelle Eingabe eines Ortes erfolgen, wenn man sich gerade dort befindet. Diese manuelle Bestimmung ist jedoch recht fehleranfällig. Die notwendigen Informationen müssen erst erfragt werden.

2. Die mobilfunk-gestützte Positionsbestimmung mittels GPS

GPS-Empfänger müssen zunächst die Bahndaten des zutreffenden Satelliten kennen. Die Empfänger müssen diese Daten nicht speichern, da diese regelmäßig von den Satelliten ausgesendet werden. Bis alle Daten zusammen sind, können mehrere Minuten vergehen. Falls der GPS-Empfänger einmal ausgeschaltet ist, dauert es in aller Regel noch länger, bis die genaue Position erfasst worden ist. Nicht unwichtig ist die Akku-Kapazität eines Smartphones. Bei eingeschalteter GPS-Funktion kann diese schnell nachlassen. Diese Nachteile werden umgangen, indem das Mobilfunknetz genutzt wird. Ebenso lässt sich die Position über die Mobilfunk-Basisstationen oder auch über ein empfangbares WLAN-Netzwerk ermitteln.

Ein eingeschaltetes Mobilfunktelefon lässt sich über den Mobilfunk bis auf wenige hundert Meter genau lokalisieren. Insbesondere in Großstädten ist die Trefferquote höher. In ländlichen Gebieten stehen die Funkmasten weiter auseinander. Hier erhöht sich der Suchradius leider auf bis zu 10 Kilometer. Für eine Routenplanung oder für eine Personenortung ist dies meist zu ungenau.

3. Die Cell-ID-Methode bzw. Timing Advance

Mit Cell-ID wird die Position eines Smartphones über die Funk-Zelle ermittelt. Voraussetzung ist die Cell-ID, in der das Mobilfunktelefon aktuell eingebucht ist. Die Reichweite ist vom Radius der Zelle abhängig. Sie kann zwischen 100 m bis 30 km betragen. Je kleiner die Zelle ist, umso schneller lässt sich eine solche Ortung durchführen. Jede Zelle ist in drei Sektoren unterteilt. Auf diese Weise kann grob auch die Richtung des zu suchenden Smartphones ermittelt werden. Diese Einstellungen werden im Home Location Register gespeichert. Der Mobilfunkbetreiber weiß damit, wo sich das Smartphone zuletzt eingebucht hat, auch wenn dieses zwischenzeitlich ausgeschaltet wurde.

Interessant ist auch der TA-Parameter für Timing Advance. Diese Funktion ist eigentlich für die Synchronisierung zwischen Smartphone und Basisstation gedacht. Je höher der TA-Wert ist, umso weiter ist das Smartphone von seiner Basisstation entfernt. Der TA-Parameter registriert hierbei die Schnelligkeit der Datenübertragung vom Smartphone zur Basisstation. Dieser Parameter kann Werte zwischen 0 und 63 annehmen. Bei 0 handelt es sich um keine Zeitverschiebung. Bei 63 ist das Smartphone etwa 34,8 km weit entfernt.