Handytarife Vergleich: Günstige Verträge mit oder ohne gratis Smartphone

Das Handy ist heute ein ständiger Begleiter. Nach der Revolution von einfachen iphone-476237_640 by elcodigodebarras - pixabay.comTastentelefonen auf internetfähige Smartphones wurde der Tarif immer wichtiger. Die große Auswahl an unterschiedlichen Anbietern und Tarifmodellen macht uns die Entscheidung allerdings nicht gerade einfach.

Aus diesem Grund möchten wir Ihnen auf dieser Seite mit wichtigen Informationen rund um den Handytarife Vergleich weiterhelfen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wichtigste Begriffsdefinitionen
  2. Welcher Handytarif ist der Richtige?
  3. Kostenfallen
  4. Handytarife bei negativer Schufa
  5. Vertragabschluss: Handytarife & Widerrufungsrecht
  6. Kündigung, Laufzeit und Produktwechsel

1. Die wichtigsten Begriffsdefinitionen rund um den Handytarif

Bevor Sie Ihren Handyanbieter wechseln, ist ein Vergleich der aktuellen Tarifangebote unerlässlich. Dafür ist es aber natürlich auch notwendig, die einzelnen Begrifflichkeiten zu kennen.

Im Folgenden informieren wir daher, was hinter den Handytarif-Parametern steckt:

Prepaid oder klassicher Handyvertrag?

Grundsätzlich wird zwischen Prepaid-Tarifen und klassischen Handytarifen unterschieden.

mobile-phone-1595731_640 by TheDigitalWay - pixabay.comWährend bei klassischen Handytarifen die Abrechnung nachträglich stattfindet, muss bei Prepaid-Verträgen erst Guthaben gekauft werden um telefonieren, SMS schreiben und surfen zu können. Sobald das Guthaben aufgebraucht ist, können diese Dienste nicht mehr genutzt werden, womit eine genauere Kostenkontrolle möglich ist.

Zudem bestehen bei Prepaid-Tarifen weder Grundgebühren noch ein Mindestumsatz oder eine Mindestvertragslaufzeit. Klassische Mobilfunkverträge laufen hingegen meist für 24 Monate und verlängern sich automatisch für mindestens 12 Monate, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird.

Was bedeutet Netzverfügbarkeit?

Je nachdem, wo man sich gerade befindet, können unterschiedliche Handynetze besser oder schlechter empfangen werden. In Deutschland gibt es derzeit 4 große Mobilfunknetze:

  • D1-Netz von Telekom
  • D2-Netz von Vodafone
  • E1-Netz von E-Plus
  • O2-Netz von Telefónica Germany

Eine schnelle Datenübertragung wird durch den LTE Internetzugang sichergestellt. Die Höchstgeschwindigkeit hängt aber stark vom Standort ab, da diese nicht überall erreicht werden kann. Zusätzlich wird für Höchstgeschwindigkeitsinternet auch ein LTE-fähiges Mobiltelefon benötigt.

Hinweis: Wer ein neues Smartphone oder LTE-fähiges Mobiltelefon benötigt, sollte nach Tarifen mit integriertem Smartphone Ausschau  halten! Diese werden gerade für Neukunden sehr häufig angeboten.

Bei Handyverträgen ohne Grundgebühr werden alle genutzten Leistungen (SMS, Telefongespräche per Minute, genutztes Datenvolumen) einzeln abgerechnet, wohingegen Tarife mit Grundgebühr häufig Leistungen, wie Freiminuten, kostenlose SMS und/oder gewisses Datenvolumen oder Internet-Flatrate, beinhalten. Bei einigen Anbietern mit Prepaid-Tarif können auch gewünschte Leistungen dazu gebucht werden. Dagegen beinhalten Verträge mit fester Laufzeit bereits viele dieser Leistungen.

Welches Mobilfunknetz ist das Beste?

Die besten Handytarife nutzen nichts, wenn keine gute Netzabdeckung vorhanden ist.

award-1714292_640 by PeteLinforth - pixabay.comDie einzelnen Netzbetreiber stellen den Verbrauchern hierfür Karten zum Netzausbau online zur Verfügung, so dass jeder genau feststellen kann, wie gut die Netzabdeckung in seiner Region ist.

Aber auch unabhängige Institutionen haben Netztests vorgenommen und informieren Interessenten somit über die jeweilige Qualität.

So ergab zum Beispiel der Netztest von Stiftung Warentest 2015:

Telekom, Note „GUT“ (2,3)
Vodafone, Note „GUT“ (2,5)
O2, Note „BEFRIEDIGEND“ (2,9)
E-Plus, Note „BEFRIEDIGEND“ (3,1)

Quelle: www.test.de

Beachten Sie: Alle Bewertungen bilden lediglich eine Tendenz ab – die Ergebnisse für einzelne Regionen können wieder ganz anders ausfallen.

Datenvolumen: Wieviel ist beim Handytarif notwendig?

Das benötigte Datenvolumen hängt ganz von dem persönlichen Nutzerverhalten ab. Falls hauptsächlich telefoniert wird und nur ab und zu online gechattet wird, ist ein geringes Datenvolumen von ungefähr 300MB ausreichend. Wird jedoch viel auf Youtube gesurft oder gestreamt, ist zumindest 1 GB ratsam.

Die Stiftung Warentest hat folgende Richtwerte bezüglich des benötigten Datenvolumens veröffentlicht:

Tätigkeit Datenverbrauch
100 E-Mails lesen (ohne Bilder o.ä.) ca. 1 MB
1 Stunde via Messenger chatten, zB. WhatsApp ca. 1 MB
1 Stunde Surfen (ohne größere Downloads) ca. 20 MB
1 Stunde Youtube-Videos schauen ca. 150 MB
1 Film in normaler Qualität streamen ca. 750 MB
1 Film in HD-Qualität streamen ca. 4 GB

Quelle: www.test.de

Mit Hilfe dieser Tabelle kann das benötigte Datenvolumen relativ einfach abgeschätzt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen und nicht von Drosselungen beeinträchtigt zu werden, sollte man bei der Tarifwahl auf eher große Datenvolumina zurückgreifen.

Was bedeutet Internet-Drosselung?

Sobald das gebuchte Datenvolumen verbraucht ist, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Das Surfen im Internet ist dann zwar noch möglich, aber nur noch sehr langsam.

traffic-sign-6657_640 by CopyrightFreePictures - pixabay.comSo benötigen Internetseite nicht selten mehrere Minuten, um geladen zu werden und Videos können meist überhaupt nicht mehr geladen werden.

Um Internet-Drosselungen zu umgehen, bieten einige Provider zusätzliche Datenpakete, die manuell über das Handy zugebucht werden können. Allerdings sind diese meist relativ teuer.

Selbst Online-Flatrates halten nicht das was sie versprechen. Sobald eine gewisse Grenze an verbrauchten Megabyte überschritten ist, wird die Geschwindigkeit automatisch vom Provider gedrosselt und das Surfen im Internet ist nur begrenzt möglich.

Achtung: Einige Handytarife beinhalten eine sogenannte Datenautomatik. Diese veranlasst im Falle eines aufgebrauchten Datenvolumens das automatische Aufbuchen weiterer oft relativ teurer Datenpakete ohne Zustimmung des Vertragsinhabers!

Was sind Roaming-Gebühren?

Sobald das Handy im Ausland genutzt wird, fallen Roaming-Gebühren an, da das Mobilnetz von einem anderen Anbieter im Ausland genutzt wird.

Seit dem 30. April 2016 werden folgende Aufpreise für die Handy-Nutzung im europäischen Ausland zusätzlich berechnet:

Ausgehende Anrufe nach Deutschland: max. 6 Cent pro Minute mehr als im heimischen Tarif
Eingehende Anrufe: max. 1,2 Cent pro Minute mehr als im heimischen Tarif
Internetnutzung pro MB: max. 6 Cent mehr als im heimischen Tarif
SMS-Versand: max. 2 Cent pro SMS mehr als im heimischen Tarif
SMS-Empfang: ohne Aufpreis

Quelle: www.verbraucherzentrale.de

2. Welcher Handytarif ist der Richtige?

Wird das Handy nur wenig genutzt um ab und zu die E-Mails zu überprüfen und über Chat-Programme, wie Viber oder Whatsapp, zu chaten, lohnt sich ein günstiger Handytarif mit wenigen Frei-Minuten und –SMS sowie einem geringen Datenvolumen von zum Beispiel 300MB, oder eine Tagesflatrate, bei der ein Stunden- oder sogar Minutenweise Abbuchung erfolgt.

question-423604_640 by guilaine - pixabay.comFalls jedoch viel in andere Netze telefoniert wird, ist eine Telefonie- und SMS-Flatrate ratsam. Für häufiges Surfen im Internet kann ein größeres Datenvolumen dazu gebucht werden. Viel-Surfer sollten allerdings auf Tarife mit einer Daten-Flatrate von mindestens einem Gigabyte Datenvolumen achten.

Selbst für häufige Telefonate ins europäische Ausland gibt es mittlerweile entsprechend Handytarife. So bieten einige Anbieter zum Beispiel 50 oder 100 Inklusiv-Minuten ins Ausland der EU mit an.

3. Vorsicht Kostenfalle

Einige Anbieter nutzen versteckte Kostenfallen, die vielen Verbraucher erst zu spät oder vielleicht sogar gar nicht auffallen. Im Folgenden werden die häufigsten Kostenfallen aufgezeigt:

Kostenfalle: Mobiles Internet

Sobald das monatlich bestimmte Datenvolumen verbraucht ist, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Einige Anbieter stocken das Datenvolumen automatisch und ohne Einverständnis des Verbrauchers nach Verbrauch auf (Datenautomatik), nur dass dann der Preis um einiges höher ist als normal. Diese Datenautomatik greift in der Regel bis zu drei Mal und erhöht die Rechnung am Monatsende entsprechend.

Kostenfalle: „Unechte“ Prepaid-Tarife

Normalerweise kann der Kunde bei Prepaid-Tarifen die gewünschten Dienste nur so lange nutzen bis das Guthaben erschöpft ist. Allerdings gibt es Mobilfunkanbieter, die sogenannte „unechte“ Prepaid-Tarife anbieten. Mit solchen Tarifen können die Verbraucher auch nach Verbrauch des Guthabens telefonieren und surfen.

Der Anbieter ermittelt bei dieser Art von Tarifen die Daten nicht in Echtzeit, sondern erst am Monatsende. Das Guthaben rutscht somit ins Minus und nach Monatsende wird der Gesamtbetrag vom Konto abgebucht.

4. Handytarife bei negativer Schufa

Sollte ein Schufa-Eintrag vorhanden sein, sollte vorab mit dem Anbieter geklärt werden, ob ein Vertragsabschluss möglich ist. In der Regel werden in solchen Fällen jedoch nur Prepaid-Tarife angeboten.

5. Vertragabschluss: Handytarife & Widerrufungsrecht

Handytarifverträge können persönlich in einem Geschäftslokal eines Anbieters, durch Telefonverkauf oder per Online-Bestellung abgeschlossen werden.

In allen Fällen hat der Verbraucher ein Widerrufsrecht. Die gesetzliche Widerrufsfrist beginnt mit dem Kauf und endet in der Regel nach 14 Tagen. Der Widerruf des Vertragsabschlusses muss schriftlich eingebracht werden.

Die Widerrufsbelehrung ist Teil des Vertrags und ist meist im Kleingedruckten bzw. in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Providers festgehalten.

Partnerverträge

Falls mehr als eine SIM-Karten benötigt werden, kann sich ein Partner-Vertrag lohnen. Diese Verträge beinhalten vergünstigte Konditionen für Gespräche zwischen den beiden Nummern und werden über eine gemeinsame Rechnung abgerechnet. Partner-Verträge werden heutzutagen nicht von allen, allerdings schon von sehr vielen Providern angeboten.

6. Kündigung und Laufzeit von Handytarifen

Grundsätzlich beträgt die Kündigungsfrist für gewöhnlich 3 Monate, jedoch sollte dies vorab mit dem Anbieter geklärt werden und der Vertrag rechtzeitig schriftlich per Brief oder Fax gekündigt werden.

Achtung: Ein Vertrag ist erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit (in der Regel 24 Monate) kündbar.

Kündigung von Prepaid-Tarifen

Prepaid-Verträge können in der Regel fristlos oder zum Monatsende gekündigt werden.

Wechsel von Handytarifen

Ein Wechsel des Handytarifs beim gleichen Provider ist in der Regel erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit möglich. Ein Tarifwechsel vor Ende dieser Frist ist meist in Verbindung mit einer Bearbeitungs- oder Produktwechselgebühr möglich. Der Wechsel zu einem teureren Tarif ist bei fast allen Anbietern jederzeit möglich.

Was man zum Produktwechsel außerdem noch wissen sollte:

  • Vorsicht bei Schüler- oder Studenten-Tarifen: Diese werden nach erreichen der maximalen Altersgrenze meist automatisch auf einen Standard-Tarif umgestellt.
  • Guthaben verbrauchen: Bei Prepaid-Tarifen erlischt das nicht verbrauchte Guthaben mit der Kündigung automatisch.
  • Kündigungsbestätigung: Sollte nach Einreichen der Kündigung nicht automatisch eine Bestätigung ausgehändigt werden, sollte diese unbedingt nachgefordert werden.