Erst vor Kurzem haben wir darüber berichtet, wie nützlich die Möglichkeiten der Handyortung im Falle eines Notfalls sein können – dass die Rettungszentralen in Deutschland bislang aber noch sehr wenig auf diese Technik setzen. In Gotha, einem Landkreis in Thüringen, könnte nun diesbezüglich aber ein Durchbruch erlangt worden sein. Dort wird zukünftig automatisch eine Handyortung vorgenommen werden, wenn vom Mobiltelefon aus ein Notruf abgesetzt wird.
In Gotha hatte zwei Monate lang ein Pilotprojekt stattgefunden, in dessen Rahmen die Handyortung im Notfall getestet wurde. Das Projekt wurde als erfolgreich bewertet, die Maßnahme wurde nun in den Regelbetrieb der Rettungsleitstellen übergeben. Zukünftig wird jedes Mobiltelefon, von dem ein Notruf innerhalb des Landkreises Gotha abgesetzt wird, automatisch geortet werden. Innerhalb des Testlaufs konnte festgestellt werden, dass der Nutzen deutlich höher als die Kosten (ca. 6.000 €) zu bewerten sei, das neu eingeführte System habe sich laut einem Sprecher des Landkreises bereits „in mindestens zwei Fällen als nützlich erwiesen“.
Allerdings ist nicht klar, auf welche Technik genau der Landkreis Gotha bei der Notfall-Handyortung setzt. Es ist nur klar, dass GPS-Daten aus rechtlichen Gründen nicht ausgelesen würden. Somit ist es wahrscheinlich, dass die Standortdaten des Mobiltelefons beim jeweiligen Provider abgefragt werden, diese Möglichkeit wäre seit 2008 rechtens. Alternativ wäre auch das Versenden von Stillen SMS (mehr zu dieser Technik an dieser Stelle) eine Möglichkeit zur Handyortung im Notfall. Diese Vorgehensweise wäre zwar mit der Möglichkeit der Ortung per Abfrage beim Provider im Grunde genommen überflüssig, allerdings kann die Standortermittlung per Stiller SMS deutlich schneller erfolgen – und somit im Zweifelsfall wichtige Sekunden bei der Lebensrettung wettmachen.