Was ist eine Stille SMS?

Dieser Tage wurden Zahlen bekannt, laut denen Ermittler der Bundespolizei, des BKAs, des Zolls und des Bundesamts für Verfassungsschutz deutlich mehr so genannte „Stille SMS“ nutzten, um Handy-Ortungen durchzuführen als noch im Vorjahr. Bis zum Ende des Jahres 2013 könnten doppelt so viele Ortungen per Stiller SMS durchgeführt worden sein als noch im Vorjahr. Die ansteigende Zahl dieser Handyortungen sei Teil einer generell ansteigenden Telekommunikationsüberwachung, so der Bundestagsabgeordnete der „Linken“ Andrej Hunko. Doch was ist eine Stille SMS eigentlich? Und wozu wird sie genau eingesetzt?

Eine SMS, die vom Empfänger nicht bemerkt wird

Eine Stille SMS kann zum Beispiel von Ermittlern verschiedener Einrichtungen (z.B. Polizei, BKA, Geheimdienste) versandt werden, ohne dass ihr Erhalt auf dem Mobiltelefon des Empfängers angezeigt oder per akustischem Signal signalisiert wird. Dennoch werden beim Mobilfunkanbieter Verbindungsdaten verzeichnet, da mit der Stillen SMS Steuerbefehle gesandt werden, so dass das Telefon dem Anbieter unbemerkt antwortet. Werden die Verbindungsdaten ausgewertet, kann somit eine Ortung des Mobiltelefons erfolgen. Ursprüngliche wurde diese Möglichkeit als Sonderdienst der Netzbetreiber genutzt, heute werden jedoch auch mehrfach Stille SMS nacheinander gesendet, um so die Bewegungen des Telefons – und somit des Besitzers – nachverfolgen zu können. Generell werden die Stillen SMS von Ermittlungsbehörden genutzt, darunter am häufigsten von der Zollfahndung und dem Verfassungsschutz.

2012 lag die Anzahl der Stillen SMS bei ca. 329.000, bereits im ersten Halbjahr 2013 wurden schon knapp 365.000 solcher SMS von den Ermittlungsbehörden versandt.