Die stille SMS – Ortungstricks der Polizei

Wurde eine Straftat begangen, hat die Polizei eine Möglichkeit der Handyortung, die einfach nur genial ist. Die stille SMS. Sie zwingt das Handy dazu, sich in eine Funkzelle einzuloggen und verrät so den derzeitigen Standort.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Die Funktionsweise der stillen SMS
  2. Eine stille SMS umgehen
  3. Was sagt das Gesetz zur stillen SMS?

1. Die Funktionsweise der stillen SMS

Jedes Handy, das sich in einer Funkzelle befindet sendet auch GPS-Daten. Doch auf diese hat die Polizei nicht einfach so Zugriff. Sie kann aber beim Provider nachfragen, wo sich das Handy gerade befindet. Hierfür muss das Smartphone jedoch aus dem Standby-Modus geholt werden. Dieser Ruhemodus gibt zwar ungefähre Auskunft darüber, wo sich das Smartphone befindet, was aber meist zu ungenau ist. Die Polizei hat die Möglichkeit eine SMS an das Smartphone zu schicken, damit es aus dem Ruhemodus geholt wird. Es muss sich jetzt in einer Funkzelle melden und schon ersehen die Behörden, wo das Smartphone sich ungefähr befindet.

Die ganze Aktion der stillen SMS geht lautlos vor sich. Das bedeutet, dass das Smartphone keinen Benachrichtigungston von sich gibt. Somit merkt auch niemand, dass er gerade von einer stillen SMS geortet wurde. Somit ist diese Art der Ortung auch ohne Zustimmung möglich. Der Vorteil liegt klar auf der Hand, denn es muss keine Ortungs-App installiert werden und die Datenübermittlung ist wesentlich genauer. Bei einer normalen Ortung wird lediglich ein Umkreis von mehreren Kilometern angegeben, das ist in vielen Fällen zu ungenau und kann der Polizei kostbare Zeit kosten.

2. Eine stille SMS umgehen

Damit die Polizei eine stille SMS als Ortung nutzen kann, muss das Smartphone, ja sogar das Handy, im Mobilfunknetz verbunden sein. Somit könnte man diese Art der Überwachung umgehen, indem das Mobilphone ausgeschaltet oder in den Flugmodus gesetzt wird. Auch wenn man sich gerade in einem Funkloch befindet oder der Empfang sehr schlecht ist, kann eine Ortung verhindert werden. Dies hat natürlich zum Nachteil, das Opfer einer Entführung ihr Handy lautlos schalten müssten, denn sobald es aus ist, ist auch keine Ortung mehr möglich.

3. Was sagt das Gesetzt zur stillen SMS?

Zwar ist diese Art der GPS Ortung in keinem Gesetzt auch nur ansatzweise erwähnt, doch besagt das Gesetz auch, dass technische Ermittlungsmaßnahmen bei einer Straftat von erheblicher Bedeutung verwendet werden dürfen. Somit kann die stille SMS in bestimmten Fällen ganz legal angewandt werden.

Das Gesetz ist aber auch an die Einhaltung des Datenschutzes gebunden, weshalb:

  • die stille SMS keine Personenortung zum Spaß ist
  • ein dringender und schwerer Tatverdacht bestehen muss
  • Daten nach erfolgreicher Ortung gelöscht werden müssen

Grundsätzlich droht niemandem von der stillen SMS Gefahr und die Polizei darf auch niemanden aus Spaß überwachen. Es muss wirklich ein schlimmer Verdacht vorliegen, wie die Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe oder eine Entführung. Wer lediglich gelegentlich falsch parkt, wird mittels stiller SMS nicht überwacht.