Wichtige Schnittstellen für Warn-Apps von Apple und Google veröffentlicht

Nach wie vor hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem. Wie nun in Los Angeles bekannt wurde, haben sich Google und Apple zusammengesetzt und gemeinsam an Schnittstellen für Corona-Warn-Apps gearbeitet. Die neuen Updates für diese Schnittstellen sind nun verfügbar. Insoweit können momentan die Gesundheitsbehörden in 22 Ländern entsprechende Warn-Apps veröffentlichen, die endlich mit iPhones und Android-Smartphones zusammenarbeiten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Personenortung und Warn-App
  2. Wer programmiert die App für Deutschland?
  3. Wie arbeiten die Schnittstellen bzw. die Warn-App zusammen?

1. Personenortung und Warn-App

Sogenannte Corona-Apps sollen insgesamt dazu beitragen, dass mögliche Ansteckungen nachverfolgt werden können. Sie fungieren ähnlich wie eine Personenortung. Google und Apple bieten die gängigsten Smartphone-Betriebssysteme und können mit geeigneten Schnittstellen so eine gemeinsame Einbindung von Warn-Apps ermöglichen. Jedoch soll pro Land nur eine einzige App hierzu einbinden dürfen, damit eine Unübersichtlichkeit vermieden wird. Natürlich soll es nicht bei 22 Ländern bleiben, die auf diese Schnittstellen zugreifen dürfen. Weitere können kontinuierlich hinzukommen.

Mit der Software einer solchen Warn-App können Smartphones erfassen, wenn der Nutzer sich neben einer möglichen infizierten Person aufhält. Es handelt sich um eine Maßnahme zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung und zur Nachverfolgung von Kontakten.

2. Wer programmiert die App für Deutschland?

Hierzulande wurde die Deutsche Telekom zusammen mit dem Software-Hersteller SAP beauftragt, die entsprechende App zu entwickeln. Wie Sprecher der Unternehmen mitgeteilt haben, liegen diese mit den neuen Schnittstellen gut im Zeitrahmen, wobei es aber noch wenige Wochen dauern wird, bis die Apps für iPhone und Android-Geräte verfügbar sei. Diese wird natürlich kostenlos angeboten, um einen größtmöglichen Nutzerkreis auf freiwilliger Basis zu gewinnen.

3. Wie arbeiten die Schnittstellen bzw. die Warn-App zusammen?

Apple und Google haben sich in Bezug auf die Schnittstellen dahingehend geeinigt, dass die Entfernung zwischen den Smartphones über die Stärke der Bluetooth-Verbindung gemessen werden soll. Die Geräte tauschen per Bluetooth zudem einen Krypto-Schlüssel aus, der sich alle 10 bis 20 Sekunden verändert. Damit kann eine Begegnung absolut anonym nachvollzogen werden. Einzelne Nutzer lassen sich nicht über längere Zeit nachverfolgen. Wie Apple und Google mitgeteilt hat, werden die Warn-Apps über die Schnittstellen die Akkulaufzeit der Smartphones nur geringfügig verkürzen. Eine GPS-Ortung ist jedoch nicht gewünscht. Die gewonnenen Daten dürfen selbstverständlich auch nicht anderweitig genutzt werden.

Fall ein Nutzer über die App eine bestätigte Infektion erhalten hat, so werden auch alle übrigen Personen benachrichtigt, die in den letzten Tagen einen Schlüssel empfangen haben. Der Abgleich findet nur auf den Smartphones und nicht auf einem zentralen Server statt. Hierzu werden regelmäßig sämtliche Schlüssel von Infizierten aus der jeweiligen Region auf die Smartphones übertragen.

Eine weitere Besonderheit ist, dass eine solche Benachrichtigung erst dann stattfindet, wenn die Smartphones länger als 5 Minuten auf kurzem Abstand zueinander verbrachten. Es sollen aber auch diejenigen Situationen herausgefiltert werden, wenn beispielsweise jemand an einem Auto vorübergeht, in dem eine infizierte Person sitzt. Grundsätzlich entscheiden die Gesundheitsbehörden über Entfernung und Aufenthaltsdauer in Bezug auf ein mögliches Infektionsrisiko.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass in Großbritannien oder in Frankreich die Schnittstellen von Apple und Google nicht verwendet werden.