IMSI-Catcher: StingRay und Co. im Vormarsch

Die Ortung von Handynummern sehr hilfreich sein – nämlich dann, wenn es zum Beispiel FBIum Leben oder Tod geht. Was aber, wenn wir selbst gar nicht wissen, ob und wer uns orten kann und die Ortung ohne Zustimmung und nicht nur in einer Notsituation erfolgt?

Jüngste Nachrichten die sogenannte StingRay-Technologie lassen Bürgerrechtler und Datenschützer aufhorchen. Wir zeigen, was es damit auf sich hat.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind IMSI-Catcher?
  2. Was sind StingRays?
  3. StingRay und Datenschutz
  4. Geheimhaltung – ein Problem
  5. Pro und Contra von StingRay

1. Was sind IMSI-Catcher?

Unter einem IMSI-Catcher versteht man ein Gerät, das Mobilfunkgeräte orten und Daten darauf auslesen kann. Der IMSI-Catcher verhält sich wie eine Funkzelle und simuliert dadurch ein Mobilfunknetz. Alle, in der Umgebung befindlichen Smartphones, verbinden sich mit dem IMSI-Catcher und schon sind Standort und Handynummer geortet.

2. StingRays – Geheimtechnik der USA

Im Jahr 2016 erwirkte eine Bürgerrechtsbewegung in den USA die Veröffentlichung von geheim gehaltenen Akten, die belegten, dass US-Behörden seit 2008 mit einer Geheimtechnologie des Militärs arbeiten.

In über 1000 Fällen sollen verschiedene Behörden in Las Vegas, Chicago, New York und vielen anderen Orten Amerikas mit dieser geheimen Technologie gearbeitet und damit Verdächtige aufgespürt haben.

3. Das Problem von StingRay aus der Sicht von Datenschützern

Während die Behörden dank der StingRay Technologie bereits viele Straftäter überführen konnten, steigen Datenschutzrechtler auf die Barrikaden. Der Grund: Mit IMSI-Catchern wie StingRay werden nicht nur die Smartphones von Verdächtigen aufgespürt, sondern ausnahmslos alle Mobiltelefonie in der Umgebung des StingRay Geräts.

Ebenfalls bedenklich: Die StingRay Technologie ermöglicht nicht nur das Orten von Handys, sondern kann mit einigen neueren Geräteversionen bereits Daten auslesen, Anrufe abfangen oder Textnachrichten mitlesen.

4. StingRay wird nach wie vor geheim gehalten

Obwohl der Einsatz der StingRay Technologie der Behörden längst aufgedeckt wurde, versuchen diese nach wie vor, weitere Details darüber geheim zu halten. Es ist weder genau bekannt, wo die Geräte eingesetzt werden, noch wie oft sie tatsächlich verwendet werden.

Überwacht wird der Einsatz der Geräte wohl vom FBI, das alle Organisationen, die damit arbeiten, zur Geheimhaltung verpflichtet.

5. StingRay: Eine Technik mit Vor- und Nachteilen

Wie bei so vielen anderen modernen Technologien auch der Fall, gibt es auch bei den StingRay Geräten Vor- und Nachteile. Während das ungewollte Orten und Auslesen von Mobiltelefonen datenschutzrechtlich sicherlich bedenklich ist, haben StingRays sicherlich auch schon viele Täter überführt und vermisste Personen geortet.