Handyortung: Mehr Sicherheit für Demenzerkrankte

Demenz und Alzheimer gehören in Deutschland leider mittlerweile zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Alleine in der 1107844_77001178 by DoortenJ - freeimages.comBundesrepublik gibt es derzeit über eine Million Erkrankte. Wortfindungsstörungen, Orientierungslosigkeit und Vergesslichkeit stellen vor allem für die Angehörigen eine große Herausforderung dar. Besonders schwierig ist der Spagat zwischen Fürsorge und Bevormundung, denn gerade im Anfangsstadion wollen Erkrankten natürlich ihre Freiheiten beanspruchen und nicht unter ständiger Kontrolle stehen.

Eine Handyortung kann in diesen Fällen meist sehr hilfreich sein denn auch im hohen Alter besitzen viele Deutsche heute ein Mobiltelefon.

Inhaltsverzeichnis

  1. Demenz: Definition
  2. Seniorentelefone
  3. Handy-Ortungs-Apps für Senioren
  4. Andere Möglichkeiten der Ortung

1. Alzheimer, Demenz: Formen, Verlauf, Symptome

Bei Demenz handelt es sich um eine Hirnschädigung, die unterschiedliche Symptome auslöst, fortschreitend und nicht heilbar ist.

Es gibt unterschiedliche Formen der Demenz – die Häufigste davon ist die sogenannte Alzheimer, eine neurodegenerative Erkrankung bei der die Nervenzellen nach und nach abgebaut werden.

Rund 50 Prozent aller dementen Menschen leiden an einer Alzheimer-Demenz – auch primäre Demenz genannt.

Die zweithäufigste Ursache für eine Demenz sind gefäßbedingte Schädigungen

Auch ein Schlaganfall oder beispielsweise ein Arteriosklerose, sogenannte gefäßbedingte Schädigungen, können eine Demenz auslösen. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten vaskulären Demenz.

Neben den beschriebenen beiden häufigsten Ursachen leiden viele Menschen auch an verschiedenen Mischformen aus primärer und vaskulärer Demenz!

Seltene Formen der Demenz

Neben den primären, den vaskulären und den verschiedenen Mischformen aus diesen beiden Demenzerkrankungen, gibt es auch noch seltenere Formen wie etwa

  • die Parkinson-Demenz
  • die Lewy-Body-Demenz oder
  • die frontotemporale Demenz

Symptome der Demenzerkrankungen

Es gibt viele Symptome, die durch eine Demenzerkrankung verursacht werden. Wie deutlich diese Symptome ausgeprägt sind, hängt von der Schwere der Erkrankung und vom Fortschritt des Krankheitsverlaufs ab.

519288_95825115 by hortongrou - freeimages.comZu den bekanntesten und häufigsten Auswirkungen einer Demenz gehören folgende Symptome:

  • nachlassendes Erinnerungsvermögen: Hierbei lässt das Kurzzeitgedächtnis meist als erstes nach
  • eingeschränkte Orientierung: Eine Handyortung kann in diesem Fall helfen, den oder die Erkrankte zu finden.
  • Sprachstörungen
  • Störung der Auffassungsgabe

2. Seniorentelefone: Grundlage der Standortbestimmung mittels Ortung

Seniorentelefone oder seniorengerechte Telefone sind speziell auf die Bedürfnisse von älteren Personen ausgerichtet. Dank des stetig wachsenenden Elektronikmarktes bringen Seniorentelefone heute schon sehr viele angepasste Merkmale mit und sind in unterschiedlichen Variationen erhältlich.

Was zeichnet ein Seniorenhandy aus?

Seniorenhandys zeichnen sich durch verschiedene Merkmale aus. Die wichtigsten haben wir für Sie hier zusammengefasst.

Optische Merkmale von Seniorenhandys:
  • fühlbare und große Tasten
  • großes Display
  • handliches Gehäuse

1432633_72216595 by ColinBroug - freeimages.com

Technische Merkmale von Seniorenhandys:
  • hörgerätekompatibel
  • gute Farbkontraste
  • eventuell auch mit Notfallsknopf ausgestattet

Was müssen Seniorenhandy mitbringen, um geortet werden zu können?

Eine Handyortung kann via GPS, aber auch über GSM erfolgen. Damit können Sie jedes Seniorenhandy orten, sofern die entsprechenden Vorkehrungen getroffen bzw. die richtigen Apps installiert wurden.

Nähere Infos dazu finden Sie auf den Seiten GPS Ortung bzw. im Artikel Was ist GSM und wie funktioniert die GSM Handy Ortung?

3. Angebote am Markt: Diese Apps eignen sich bei Demenzerkrankungen besonders

Hier möchten wir Ihnen eine kurze Aufstellung der beliebteste Handy-Apps für die Ortung von Demenzerkrankten vorstellen:

Die gps2all Ortungssoftware

Diese Ortungs-App funktioniert mit GPS und ist kostenpflichtig auf der Website des Herstellers erhältlich. Zusätzlich bietet dieses in Deutschland entwickelte Ortungssystem auch die Möglichkeit über den PC zu orten.

Die Demenz-App

393096_7738 by kipcurry - freeimages.comDie Demenz-App wurde von einem Münchener Unternehmen entwickelt und speziell auf die Anforderungen der Ortung von schutzbefohlenen Menschen abgestimmt. Auch hier wird mit GPS gearbeitet. Das GPS-Modul im Handy des Demenzerkrankten liefert zuverlässige Positionsdaten, die der Betreuer des Betroffenen am PC abrufen kann. Die App ist kostenpflichtig auf der Website der Demenzbegleitung erhältlich.

Der Family Locator

Eine etwas umfassendere App, die durchaus auch für die gesamte Familie oder aber auch für Firmen interessant sein könnte ist die amerikanische Entwicklung Sygic. Genauso gut lässt sich die App, die derzeit für Android und iOS erhältlich ist, aber auch für Demenzerkrankte einsetzen. Die App hat zudem den Vorteil, dass der Standort des Schutzbefohlenen gleichzeitig von mehreren Smartphones und damit auch von mehreren Personen abgerufen werden kann. Erhältlich ist der Family Locator auf der Website von Sygic.

emporiaME

Die kostenlose App emporiaME ist ähnlich aufgebaut wie die vorhin vorgestellte App Family Locator. Auch hier können gleich mehrere Personen den Standort des anderen abrufen. Darüber hinaus ist es auch möglich, Bilder zuteilen, das Handy des schutzbefohlenen aus der Ferne aus zu warten (zum Beispiel Kalender oder Kontakte, Klingeltonlautstärke) oder den Akkustand des Seniorenhandys abzufragen. EmporiaME wurde im österreichischen Linz entwickelt und ist für iOS und Android erhältlich!

Grundvoraussetzung für all diese Apps ist jedoch ein aktiviertes GPS-Modul! Stellen Sie daher unbedingt sicher, dass das Seniorenhandy immer ausreichend Akkuleistung hat und das GPS-Modul eingeschalten ist.

4. Alternativen zur Ortung über ein Seniorenhandy

Natürlich gibt es auch immer wieder betroffene Menschen, die entweder kein Handy möchten oder es nicht immer mit sich tragen. In diesem Fall ist eine Ortung via Handy natürlich nicht möglich.

Obwohl die Handyortung wohl die simpelste und günstigeste Möglichkeit ist, einen schutzbefohlenen Menschen zu orten, möchten wir hier auch Alternativen vorstellen:

  • 908029_36716190 by jvangalen - freeimages.comArmbänder mit Notrufknopf, der automatisch den Standort ermittelt und an ein Empfänger-Gerät übermittelt sowie sofort einen Anruf an einer vorher eingestellten Rufnummer tätigt.
  • GPS-Geräte, die allerdings genauso wie ein Handy mitgetragen werden müssen und ebenfalls Notrufe absetzen und den Standort übermitteln können.
  • GPS-Geräte für den Gürtel können ganz einfach am Hosenbund getragen werden und damit auch nicht vergessen werden, sind leicht und bieten alle wichtigen Funktionen.