Schon im mehr als 1.300 Notfällen hat sich das neue Handy-Ortungssystem der bayerischen Polizei bewährt. Dabei wurde dieses System Anfang 2017 eingeführt und steht in den Einsatzzentralen der Polizei für Notfälle bereit. Hier wird deutlich, dass eine Personenortung mithilfe eines Smartphones überaus wichtig sein kann.
Wie das Innenministerium in Bayern berichtete, soll mit der neuen Software in erster Linie die Lokalisierung von Unfallstellen in den ländlichen Gebieten überwacht werden. Darüber hinaus soll mit einer speziellen Personenortung das Auffinden von hilflosen Personen vereinfacht werden. Bisher war es trotz der großen Verbreitung von Smartphones und auch Navigationsgeräten nicht immer einfach, den genauen Standort zu lokalisieren. Die Teilnehmer am Unfallort oder auch die Vermissten selbst sind in aller Regel sehr aufgeregt und können daher nur unzureichende Angaben machen. Mit der neuen Software lässt sich dies vermeiden. Mithilfe des neuen Ortungssystems versenden die Einsatzzentralen der Polizei im Notfall eine SMS an die Mobilfunknummer des Anrufers. Diese enthält einen Weblink. Nachdem der Link vom Anrufer geöffnet worden ist, kann die genaue Position des Mobiltelefons ermittelt und letztlich an die Einsatzzentrale übermittelt werden.
Über die bekannte Notrufnummer 112 meldete sich ein Mann, der mit seinem Fahrrad in den Isarauen in einem Waldgebiet verunglückt war. Dieser zog sich hierbei eine schwere Hüftverletzung zu und konnte folglich nicht mehr laufen. Die Leitstelle der Polizei konnte mithilfe der Handyortung den Standort des Verletzten genau lokalisieren. Im Anschluss wurde der Verunglückte mithilfe eines Hubschraubers mit einer Seilwinde geborgen und in ein Krankenhaus verbracht.
In einer anderen Angelegenheit wurde kurz vor Mitternacht ein Verkehrsunfall von einer Frau gemeldet. Auf einer Bundesstraße war ein Motorradfahrer so gestürzt, dass diese nicht mehr ansprechbar war. Leider war die Anruferin nicht ortskundig und konnte somit keine genaue Ortsangabe machen. Per GPS-Ortung war es der Polizei möglich, den Unfallstandort zu lokalisieren. Wie die Sprecherin der Polizei mitteilte, konnte der Motorradfahrer danach mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Recht interessant war ein Anruf eines Pilzsammlers. Dieser fand anstelle seiner gesuchten Pilze eine Sprenggranate im Wald. Auch hier half wieder das Ortungssystem der Polizei, sodass die Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit den Fundort im Wald sichern konnten. Im Ergebnis wurde die Granate von einem Sprengkommando dann entschärft und entsorgt.
Ein weiterer kurioser Einsatz war der Anruf eines Fahrgastes eines Busses. Dieser saß noch im Bus, als der Fahrer diesen verließ und den Fahrgast darin vergaß. Der Fahrgast wurde im Bus eingesperrt und wusste leider auch nicht, wo er sich genau befand. Wie die Sprecherin der Polizei mitteilte, wurde dieser danach schnell aus seiner unbequemen Lage befreit.
Wer im Notfall sein Smartphone orten lassen möchte, der sollte natürlich darauf achten, dass das Gerät eingeschaltet ist. Darüber hinaus sollte idealerweise ein Smartphone über eine GPS-Funktion verfügen. Verständlicherweise muss die GPS-Funktion eingeschaltet sein, damit ein Kontakt zum GPS-Satelliten aufgebaut werden kann. Wenn ein Smartphone über Mobilfunkzellen lokalisiert werden soll, dann muss es bei einem Mobilfunkanbieter registriert sein. In besonderen Fällen lässt sich über den Mobilfunkbetreiber auch über die IMEI-Nummer des Smartphones der Standort ermitteln.
Kurzübersicht: