Eine Handynummer orten – das sollte man wissen

Oftmals ist das Orten einer Handynummer nur ein Partyspaß, der aber schnell bitterer Ernst werden kann. Im Internet 1105261_38986856 by lusi - freeimages.comfindet man unzählige Apps, mit denen man jede beliebige Handynummer orten kann. Schnell wird klar, wo sich die bestimmte Person befindet und somit lässt sich auch recht einfach herausfinden, was sie an diesem Ort macht. Nicht immer ist das auch legal.

Inhaltsverzeichnis

  1. Handyortung: Nicht immer legal!
  2. Wann ist eine Handyortung sinnvoll?
  3. Handyortung der Handyprovider
  4. Handyortung durch den Arbeitgeber
  5. Kurz zusammengefasst

Wird eine Handyortung wirklich nur als Spaß genutzt, ist meist auch kein großer Einwand zu erheben. Leider missbrauchen manche Menschen diese Funktion aber auch. Ohne Zustimmung ist eine Personenortung meist kein Spaß und darf von Privatpersonen so nicht eingesetzt werden.

Grundsätzlich lässt sich ein Handy mit aktiviertem GPS weltweit orten. Das Problem ist aber, dass in anderen Ländern auch andere Gesetze gelten. So ist in manchen Ländern das Orten eines Handys nur dem Netzbetreiber oder der Polizei erlaubt.

Wer in den Urlaub fährt und gerne möchte, dass Verwandte ihn orten können, der sollte schon vor dem Urlaubsantritt dieser Ortung zustimmen.

840795_76270471 by yochim - freeimages.comEine kostenlose App ist schnell auf das Handy geladen und schon kann das Orten beginnen. Der eifersüchtige Partner kann auf diese Weise auch eine Personenortung vornehmen, was aber in grundsätzlich nicht Weise legal ist, wenn der andere Partner der Ortung nicht zustimmt.

Solange eine Person nicht minderjährig ist und es sich bei der Person, die die Ortung vornimmt, nicht um einen Erziehungsberechtigten handelt, kann eine Handy-Ortung rechtliche Konsequenzen haben!

Jeder Mensch hat ein Recht darauf anonym zu bleiben und dieses Recht wird mit der Ortung des Handys empfindlich eingeschränkt.

Die Folge ist, dass diese Person eine Anzeige machen kann. Für denjenigen der ohne Zustimmung eine Ortung vornimmt, kann das somit strafrechtliche Konsequenzen haben.

Wer eine Ortungs-App einsetzt muss sich darüber im Klaren sein, dass das nicht nur ein lustiger Spaß ist, sondern auch bitterer Ernst werden kann.

2. Manchmal ist eine Ortung sinnvoll

Ortung von Minderjährigen

Eltern möchten natürlich gerne wissen, wo sich ihre Kinder befinden und manchmal kann auch eine Straftat verhindert werden. Die Handyortung von minderjährigen Kindern ist für erziehungsberechtigte Personen legal und die Kinder müssen auch keine Zustimmung geben.

Vertrauensbruch

Obwohl eine solche Ortung keinen Gesetzesbruch darstellt, sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass sie für die Kinder einen Vertrauensbruch ist. Deshalb sollte die Ortung wirklich nur im Notfall vorgenommen werden.

Ortung von Schutzbefohlenen

Wer einen Angehörigen hat, der an Demenz leidet, hat mit der Handyortung ebenfalls eine gute Kontrolle. Man sieht, wo sich die Person befindet, und sollte sie sich wirklich verlaufen haben, kann man sie schnell finden. In diesem Fall macht die Ortung Sinn und kann sogar ein Leben retten.

Auch hier sollte man sich jedoch vorab mit den gesetzlichen Vorgaben befassen

Um wirklich sicher gehen zu können, dass man sich hier noch auf einem legalen Pfad bewegt, sollte man sich rechtlich absichern. Ideal wäre es, wenn der oder die Überwachte in diese Überwachung auch zustimmt.

Ortung des eigenen Handys

Wir das Handy geklaut oder geht es verloren, ist das ärgerlich und auch oft mit hohen Kosten verbunden. Hier hat man die Möglichkeit, das Handy zu orten. Mit viel Glück findet man es auch wieder. Sollte es geklaut worden sein, kann so die Polizei informiert und der Dieb gestellt werden. Das eigene Handy kann man natürlich ohne Zustimmung orten.

Selbst die Polizei darf nicht grundlos eine Person orten! Auch hier gilt, dass nur geortet werden darf, wenn Gefahr in Verzug ist oder die Person eine schlimme Straftat begangen hat.

3. Der Handyanbieter sichert sich ab

Grundsätzlich muss sich der Handyanbieter absichern. Der Handybesitzer wird vom Handyanbieter benachrichtigt und muss einer Ortung durch andere Personen zustimmen. Erfolgt diese Zustimmung nicht und wird eine heimliche Ortung dennoch durchgeführt, macht sich der Handyanbieter strafbar. In diesem Fall kann es zu einem Rechtsstreit mit dem Handyanbieter kommen, der Ihre Anonymität verletzt hat.

Was wenn man ohne Zustimmung vom Provider geortet wird?

Sollte man der Geschädigte sein, ist es sinnvoll, seine Handynummer zu wechseln, eine Strafanzeige zu stellen und vorübergehend die GPS-Funktion des Handys zu deaktivieren. Ohne diese kann man auch nicht mehr geortet werden.

4. Auch Arbeitgeber haben nicht alle Freiheiten

Gerade für Arbeitgeber die Mitarbeiter im Außendienst beschäftigen, mag die Handyortung sehr verlockend sein. Doch auch hier muss die Privatsphäre gewahrt werden. Ohne die Zustimmung des Angestellten darf der Arbeitgeber keine Ortung vornehmen!

Unter manchen Gesichtspunkten mag die Ortung im Arbeitsverhältnis einen Sinn machen, sollte dann aber auch vertraglich geregelt und mit Unterschriften besiegelt werden!

So kann man unter Umständen Außentermine besser koordinieren und hat für Kunden 499996_20103013 by uccrow - freeimages.comeinen besseren Nachweis über die tatsächlichen Arbeitszeiten am Einsatzort.

Andere Gründe dürften schon etwas schwerer zu begründen sein. Hier macht es mehr Sinn, eine GPS-Ortung über das Fahrzeug vorzunehmen, was aber ein anderes Thema ist.

Sollte der Arbeitgeber dennoch ohne Zustimmung seine Arbeitnehmer orten, begeht er eine Straftat! Außerdem sollte immer bedacht werden, dass diese Ortung ob mit oder ohne Zustimmung immer die Vertrauensbasis schädigt, was zu einem schlechten Arbeitsklima führen kann.

5. Kurz zusammengefasst:

  • Ohne Zustimmung darf keine Person einfach geortet werden, es sei denn, es besteht Gefahr.
  • Minderjährige Kinder, dürfen von ihren Erziehungsberechtigten überwacht werden und das ohne die Zustimmung des Kindes.
  • Grundsätzlich hat der Handyanbieter den Handybesitzer um Erlaubnis zu fragen, ob seine Nummer geortet werden darf oder nicht.
  • Wird die GPS-Funktion deaktiviert, ist eine Ortung meist nicht mehr möglich. Manchmal müssen auch die Sicherheitseinstellungen im Handy verändert werden.
  • Eine Ortung im Ausland vorzunehmen ist immer heikel. Hier sollte unbedingt die Zustimmung des Handybesitzers eingeholt werden.
  • Wer ohne Zustimmung einfach ein Handy ortet, kann strafrechtlich verfolgt werden.
  • Selbst Arbeitgeber müssen sich absichern, bevor sie einen Angestellten einfach orten. Ein Vertrag mit genauen Details macht hier Sinn.