Was ist eigentlich die Corona-Datenspende-App?

Damit mögliche Corona-Infektionen nachgewiesen werden können, setzt das Robert Koch Institut auf eine App-Lösung. Dabei steht jedoch die Diskussion über den Datenschutz an erster Stelle. Zum Stichtag 24.04.2020 haben bereits mehr als 500.000 Personen diese App heruntergeladen. Es handelt sich hierbei um eine freiwillige und pseudonyme Datenspende. Die Corona-Datenspende-App steht aktuell im Apple App Store und im Google Play Store zum Download bereit.

Inhaltsverzeichnis

  1. Worum geht es eigentlich?
  2. Wie werden die Daten ausgewertet?
  3. Welche Lösung verfolgt die Bundesregierung?

1. Worum geht es eigentlich?

Die Corona-Datenspende-App des Robert Koch Instituts verbindet Ihr Smartphone mit einer Smartwatch oder einem Fitnessarmband. Nur so lassen sich ausreichend relevante Daten über den Träger / die Trägerin sammeln. Diese Daten werden anonym dem Robert Koch Institute zur Verfügung gestellt. Hierüber lassen sich mögliche Symptome einer COVID-19-Infektion auswerten. Wichtig zu wissen ist, dass es sich hierbei nicht um eine App handelt, welche Personen, die in unmittelbaren Kontakt mit Infizierten gekommen sind, warnt. Diese sogenannte Datenspende hilft den Experten, die Ausbreitung des Coronavirus noch besser zu verstehen.

Zu den übermittelten Daten gehören:

  • das Geschlecht
  • das Alter in 5 Jahres-Schritten
  • das Körpergewicht in 5 kg-Schritten
  • die Körpergröße in 5 cm-Schritten
  • diverse Gesundheits- und Aktivitätsdaten, wie Herzfrequenz, Körpertemperatur und Schlafverhalten sowie
  • die Postleitzahl.

2. Wie werden die Daten ausgewertet?

Das Robert Koch Institut nutzt komplexe Algorithmen, mit denen anhand der Datenspende mögliche Symptome einer Infektion erkannt werden können. Auffällig sind ein erhöhter Ruhepuls oder ein verändertes Schlaf- und Aktivitätsverhalten. Diese Daten werden zuverlässig von den verbundenen Wearables aufgezeichnet. Zu beachten ist, dass es sich hierbei ein der Legalität entsprechendes Verfahren handelt, welches ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt wird. Die erhobenen Daten werden dahingehend ausgewertet, dass diese in einer Karte anhand der Postleitzahl visuell dargestellt werden können. In regelmäßigen Abständen wird die Karte aktualisiert.

Zu beachten ist, dass es sich bei dieser App-Lösung um keinen Corona-Test handelt. Wie zuvor erwähnt, werden Sie in keinster Weise informiert. Die App erstellt für jede Person eine individuelle Nutzer-ID, die als Pseudonym ausgeführt ist. Daten können daher auch über einen längeren Zeitraum ausgewertet und zugeordnet werden. Sie müssen als Nutzer keine Angst über Ihre persönlichen Informationen, wie Name und Anschrift haben, da diese nicht erhoben werden. Die Erhebung der Daten erfolgt nach den strengen Regeln der Datenschutzrichtlinien. Sie haben jederzeit über das Menü Ihre gespeicherten Daten einzusehen, zu verwalten und natürlich auch zu löschen.

3. Welche Lösung verfolgt die Bundesregierung?

Wie Kanzleramtschef Helge Braun und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigt haben, soll die angekündigte Corona-Warn-App als dezentrale Speicherlösung einen höheren Datenschutz versprechen. Mit dieser App-Lösung sollen zwar auch wichtige Daten gesammelt werden, jedoch steht hier im Vordergrund, dass Personen in unmittelbarer Nähe von Infizierten schneller gewarnt werden. Auch diese App soll für Apple- und Android-Systeme verfügbar sein. Wie Virologen und andere Experten warnen, sagt diese App aber nichts über ein tatsächliches Infektionsrisiko aus. Sie definiert nur die Nähe zu einer potenziell angesteckten Person. Wie auch bei der vorgenannten Datenspende-App spielen auch hier Datensicherheit und Datenschutz eine wichtige Rolle. Dennoch soll die Corona-Warn-App kurzfristig erscheinen.