Handy-Diebe per Handyortung ermittelt

Viele stellen sich die Frage, ob eine Handyortung überhaupt Sinn macht. Jedoch hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass hiermit nicht nur eine Personenortung infrage kommt, sondern auch das verloren gegangen Handy sicher wiederzufinden ist. Zum Teil lassen sich durch eine solche Ortung sogar Straftaten aufdecken. Voraussetzung ist natürlich, dass das betreffende Handy bzw. Smartphone eingeschaltet ist. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die GPS-Ortungsfunktion aktiviert ist. In diesem Fall lässt sich ohne großen Aufwand der Aufenthaltsort verhältnismäßig sicher ermitteln. Nachfolgend sollen einige Beispiele aufzeigen, wie nützlich eine Handyortung sein kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. So wurde eine Diebin per Handyortung gefasst
  2. Dieb über Handyortung aufgespürt
  3. Weiterer Handy-Diebstahl durch Handyortung vereitelt
  4. Leider blockiert der Datenschutz eine Ortung

1. So wurde eine Diebin per Handyortung gefasst

Vor einigen Jahren wurde auf einem Volksfest im bayerischen Oberpöring einem 45-jährigen das Handy gestohlen. Zunächst dachte dieser, dass er das Gerät versehentlich verloren habe. Im Alleingang unternahm er jedoch mithilfe einer Ortungs-App die Suche auf.

Wie sich herausstellte, führte ihn die Personenortung in die Nachbarschaft. Gemeinsam mit der Polizei wurde die Wohnung einer bekannten Diebin durchsucht. Dabei konnte auch das gestohlene Handy gefunden und dem Besitzer wieder zurückgegeben werden.

2. Dieb über Handyortung aufgespürt

Mitte 2015 endete nach langer Fahndung die Suche nach einem Dieb, der mehr als 40 Supermärkte ausgeraubt und dabei in Hannover sogar einen Kunden erschossen haben soll. Ausgerechnet das Handy hat die Polizei zum Täter geführt. Insoweit konnte der Dieb wegen Raubmord in Haft genommen werden.

In Hannover hat der Täter kurz vor Ladenschluss den Supermarkt betreten und die Kassiererin mit einer Waffe bedroht. Als ein Kunde dazwischen gehen wollte, wurde dieser getötet. Ein weiterer Kunde wurde schwer verletzt. Während der Tat hatte der Dieb sein Handy eingeschaltet. Bekannt war, dass der Täter aus Polen stammte. Als sich dieser wiederholt an der deutsch-polnischen Grenze mit seinem Handy in das Funknetz einwählte, konnte die Polizei das Handy orten und den Standort ermitteln. Auf einem Rastplatz wurde der Mann festgenommen.

3. Weiterer Handy-Diebstahl durch Handyortung vereitelt

Ein 31-jähriger aus Diez meldet sich bei der Polizei und erstattete eine Strafanzeige wegen seines gestohlenen Handys. Dieses hatte er zuvor in einer Gaststätte verloren. Der neue Besitzer weigerte sich, das Handy dem Mann auszuhändigen. Mithilfe einer privaten Handyortung konnte der Mann der Polizei den möglichen Standort seines Handys mitteilen. Der Dieb wurde kurzerhand ermittelt, wobei auch das gestohlene Smartphone sichergestellt wurde.

4. Leider blockiert der Datenschutz eine Ortung

Im Jahr 2011 hat die Feuerwehr des Kreises Recklinghausen eine Software genutzt, mit der in Not geratene Mobiltelefon-Benutzer geortet werden konnten. Hiergegen sind die Datenschützer angegangen, weil ein Missbrauch von Handydaten befürchtet wurde. Lediglich die Polizei darf in Notsituationen noch eine Handyortung ohne Einwilligung des Betroffenen vornehmen. Dafür muss jedoch der Polizeipräsident des Kreises Recklinghausen eine Genehmigung erteilen.

Es ist fraglich, ob der Datenschutz über einer Rettung von in Not geratenen Personen stehen darf oder nicht. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Ortungs-Apps, mit denen sich auf einfache Weise ein Smartphone orten lässt.