Vermisstensuche in den Bergen – Handyortung als Möglichkeit

Outdoorfreunde sind häufig auch in unwegsamen Gegenden unterwegs. Nicht jeder ist hierbei auch mit einem GPS-Gerät 7SSGDRfz by AriKedonpera - morguefile.comausgestattet, über welches er nicht nur seine Wanderrouten planen kann, sondern seine Freunde daheim am heimischen PC auch seine Route überwachen können. Jedoch verzichten die wenigsten bei einer solchen Wanderung Ihr Handy oder Smartphone.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das deutsche Handynetz im Vormarsch
  2. Die Vermisstensuche im alpinen Gelände
  3. Die Handyortung über eine Software / App
  4. Die Vermisstensuche über die Polizei
  5. GPS als sichere Lösung für eine Ortung in Notfällen
  6. Fazit

1. Das deutsche Handynetz im Vormarsch

Glücklicherweise ist das Mobilfunknetz der meisten bekannten Anbieter flächendeckend in Deutschland ausgebaut. Zwar gibt es auch hier, insbesondere in ländlichen Regionen einige Anbieter, die Schwächen aufzeigen, jedoch ist ein normaler Handyempfang durchaus möglich. Im Nachfolgenden möchten wir aufzeigen, dass eine Handyrufnummernortung unter bestimmten Voraussetzungen sogar lebensrettend sein kann.

2. Die Vermisstensuche im alpinen Gelände

Wie bereits oben dargelegt, sind auch im alpinen Gelände jährlich viele Wanderer unterwegs, die sich bewusst oder unbewusst möglichen Gefahren aussetzen. Wie schnell verstaubt man sich einen Fuß, kommt vom festen Weg ab und rutscht in einen Abhang oder bricht sich sogar ein Bein. Hier ist schnelle Hilfe unbedingt erforderlich. Soweit der Betroffene noch selbst agieren kann, könnte er über sein Smartphone oder Handy Hilfe herbeirufen. Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn jemand bei einem Sturz ohnmächtig wird? Genau hier kann die Handyrufnummernortung ansetzen.

Wie läuft eine Handyortung im Notfall ab?

Voraussetzungen

Die Grundvoraussetzungen für eine Personenortung sind:

  1. Sie müssen Ihr Smartphone / Handy eingeschaltet haben.
  2. Das Handy muss mit dem Mobilfunknetz verbunden sein.
  3. Idealerweise sollte Ihr Handy eine GPS-Ortung zulassen.
  4. Der Besitzer muss sein Gerät für eine Ortung registrieren.
  5. Natürlich darf eine Ortung ohne Einverständnis nicht erfolgen.

Die Ortung über einen Cloudservice

Je nach Hersteller und Anbieter des Mobilfunknetzes kann eine Ortung eines Smartphones kostenlos über einen Cloud-Service abgewickelt IMG_2322 by  rickyysanne - morguefile.comwerden. Hier sind insbesondere die iPhone-Besitzer angesprochen. Zunächst müssen Sie sich als Benutzer einer so genannten iCloud anmelden.

Wenn Sie Ihren Freunden die Anmeldeinformationen zur Verfügung stellen, können diese Ihr Smartphone und damit auch Sie selbst im alpinen Gelände wieder finden. Zu diesem Zweck sollte natürlich auf dem iPhone die Suchfunktion aktiviert sein.

Ein weiterer Service für Vodafone-Nutzer

Der Mobilfunkanbieter Vodafone bietet seinen Usern die Möglichkeit, die spezielle Vodafone Protect App kostenlos herunter zu laden. Es handelt sich hierbei um eine Ortungs-App, mit der man nicht nur das Smartphone und dessen Besitzer orten lassen kann, sondern auch unter Umständen gegen unberechtigten Zugriff sperren lassen kann. Dieser Service wird sogar weltweit angeboten.

Voraussetzungen
  • Das Smartphone sollte eingeschaltet sein.
  • Die GPS-Funktion muss aktiviert sein.
  • Die Vodafon Protect App sollte auf dem Smartphone installiert sein.
  • Für die erste Verwendung muss diese jedoch auf dem Vodafone-X registriert werden.

Für eine Registrierung werden die Handy-Rufnummer, eine E-Mail-Adresse und eine frei definierte 6-stellige PIN benötigt.

Die Ortung Ihres Smartphones über Vodafone

Mithilfe der GPS Ortung können bekannte sich an den Serviceanbieter von Vodafone wenden und somit das Smartphone orten lassen. Mit diesem Service erhalten Sie alle benötigten Informationen auf Ihrem mit dem Internet verbundenen Tablet oder PC. Mithilfe einer genauen Kartendarstellung wird der genaue Standort des Gerätes angezeigt.

3. Die Handyortung über eine Software / App

Auf dem Markt werden zahlreiche Ortungs-Apps und PC-Software angeboten, mit denen in aller Regel eine kostenlose Ortung möglich ist. DSC00175 by  Denna - morguefile.coVerständlicherweise spielte die Legalität der Nutzung einer solchen Software eine wichtige Rolle. Anonym sollte ohne Zustimmung niemand eine Ortung durchführen. Beim Downloaden einer solchen Software wird meist eine geringere, einmalige Gebühr genommen.

Dagegen ist die Ortung selbst meist kostenlos. Insbesondere in Notfällen wird natürlich davon ausgegangen, dass der Suchende auch ohne Anmeldung und Zustimmung von seinen Freunden gesucht werden darf. Dies stellt aber auch die einzige Ausnahme dar.

4. Die Vermisstensuche über die Polizei

Insbesondere bei Notfällen darf natürlich auch die Polizei ohne Zustimmung ein fremdes Handy orten. Hierzu arbeitet die Polizei mit spezieller Software und auch in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Mobilfunkanbieter. Recht praktisch ist es, wenn für das zu suchende Gerät auch gleich die IMEI-Nummer vorgehalten werden kann.

Was ist eine IMEI-Nummer?

Die IMEI besteht immer aus einer 15-stelligen Ziffernfolge, die

  • in den ersten acht Ziffern den TAC (Type Allocation Code) enthält,
  • in den folgenden sechs Ziffern die SRN (Seriennummer) des Telefons enthält und
  • als letzte Ziffer eine CD (Check Digit – Prüfziffer) beinhaltet.

5. GPS als sichere Lösung für eine Ortung in Notfällen

Wenn Sie sich auf eine längere Wandertour im alpinen Gebirge machen, sollten Sie bei Ihrer Abreise selbstverständlich Freunde und Bekannte hiervon unterrichten. Viele Wanderer unterschätzen ihr können. So passieren in einem Jahr leider zahlreiche tödliche Unfälle in unwegsamen Gegenden, wobei die Verunglückten weniger aufgrund ihrer Verletzungen als vielmehr durch ein Nichtauffinden zu Grunde gegangen sind.

Von daher ist es überaus wichtig, vor einer längeren Wanderung, das Handy aufzuladen und den GPS-Modus einzuschalten. Treffen Sie alle Vorkehrungen und Registrierungen, damit in Notfällen das Auffinden wesentlich erleichtert werden kann.

Über eine GPS-Ortung lässt sich anhand von geeignetem Kartenmaterial relativ einfach die betreffende Position wieder finden, an der Sie eventuell liegen geblieben sind. Da die Mobilfunkbetreiber ihre Netze immer weiter ausbauen und auch mit schnelleren Übertragungstechniken ausstatten, werden alsbald auch alle ländlichen und unwegsamen Gegenden mit einem ausreichenden Netzempfang versehen werden.

6. Fazit

Für eine Personenortung in Notfällen ist eine Handyrufnummernortung eine wichtige und sinnvolle Angelegenheit. Wichtig ist nur, dass der
Betroffene auch vorab alle Vorkehrungen trifft, um im Notfall relativ rasch gefunden werden zu können. Von daher muss noch einmal wiederholt werden, das auf einer gefährlichen Wandertour das Smartphone auf jeden Fall eingeschaltet sein muss, eine Verbindung mit der Mobilfunkbetreiber bestehen muss, die GPS-Funktion eingeschaltet ist und Freunde und Bekannte die Genehmigung erhalten haben, Ihren Standort jederzeit überprüfen zu dürfen.