Beim Handyorten gilt: Stadt gegen Land 1:0

Nicht nur die Einwohner der Großstädte möchten mobil auf dem Laufenden bleiben. Auch Städtereisende und Landbewohner, radio-mast-561650_1280 by FraukeFeind - pixabay.comdie abends ausgehen wollen, nutzen ihr Handy. Besonders während bestimmter Events wie dem Oktoberfest oder Rockfestivals bewährt sich die Handyortung.

Wer als Gruppe unterwegs ist und im Trubel von zehntausenden Besuchern auseinandergerissen wird, ist froh, wenn er seine Freunde oder Familie mit Hilfe der Handyortung wiederfindet. Viele Eltern, die mit ihren größeren Kindern unterwegs sind, kennen das Problem:

Die Teenager möchten alleine losziehen, man verabredet einen Treffpunkt und eine Uhrzeit, und wenn die Eltern pünktlich am Treffpunkt stehen, ist von den Kindern nichts zu sehen. Hier lohnt es sich, die Handyortungsfunktion zu nutzen, um zu sehen, wo die Kinder sind.

Inhaltsverzeichnis

  1. Anziehungspunkt: Stadt
  2. Ortungsmöglichkeiten am Land
  3. Funkloch in den Bergen
  4. Die Stadt punktet
  5. Fazit

1. Anziehungspunkt: Stadt

Auch wenn seit einigen Jahren viele Zeitschriften das Motto „Zurück zur Natur“ propagieren und Bücher wie Backen und Kochen wie die Landfrauen oder Handarbeitstipps boomen – immer mehr Menschen zieht es in die Städte.

In vielen Landstrichen stehen Häuser leer, während Wohnungen in München, Berlin und Hamburg knapp und für viele unerschwinglich geworden sind. Dennoch wächst die Zahl der Stadtbewohner kontinuierlich.

atlanta-914480_1280 by skeeze - pixabay.comDas liegt neben den vielen Arbeitsplätzen, kulturellen Angeboten, Einkaufsmöglichkeiten und vielen Freizeit- und Ausgehangeboten auch an der guten mobilen Vernetzung und dem dichten Netz an Mobilfunkanbietern.

Der moderne Großstadtbewohner nutzt sein Smartphone und/oder Handy nicht mehr nur für Telefonate und SMS. Er verlangt auch Informationen und Angebote seines Lieblingsclubs oder -restaurants per mobile App. Längst sind auch schon diverse Clubs, Bars und Shops auf den Zug aufgesprungen und bieten Infos per App über

  • Öffnungszeiten
  • Angebote und
  • spezielle Events

In ländlichen Regionen ist eine Handyortung schwieriger zu bewerkstelligen. Hier fehlt es an der Logistik und den technischen Voraussetzungen.

2. Wenig Anbieter bedeuten wenige Ortungsmöglichkeiten

Um zu verstehen, warum eine Handyortung auf dem Land schwieriger möglich ist als in der Stadt, muss man wissen, wie die Ortung funktioniert.

Ortung – kurz erklärt

Es gibt zwei Möglichkeiten, Handys zu orten.

Die Gängigste ist die Ortung per GPS. Diese Technik namens Global Positioning System, eben kurz GPS, wird seit über 25 Jahren eingesetzt, um Navis, Handys und seit ein paar Jahren auch Smartphones zu orten. Ein GPS-Gerät ist ständig in Kontakt mit Satelliten, die wiederum in Kontakt mit Handys, Navis und Smartphones stehen.

Die Satelliten ermitteln also ständig die exakte Position jedes Navis, Handys oder Smartphone, und das weltweit.

Aber, und das ist der Haken an der Sache, nur wenn….

  • …ein Handy eingeschaltet ist
  • …die GPS-Funktion aktiviert wurde
  • …das Handy in einem frei zugänglichen Raum ist

Die zweite Möglichkeit der Handyortung ist die per Mobilfunkzelle. Hier besteht der Vorteil, den die Städte bei der Ortung eines Handys gegenüber ländlichem Raum haben. Um ein Handy mittels Mobilfunkzelle orten zu können, muss ein Netz eines Mobilfunkanbieters vorhanden sein.

In einer Großstadt gibt es nicht nur einen Anbieter – hier konkurrieren alle großen Mobilfunkunternehmen um Handy- und Smartphone Besitzer.

radio-mast-561650_1280 by FraukeFeind - pixabay.comDie Netzdichte ist also wesentlich höher als auf dem flachen Land, wo es teilweise ganze Landstriche mit Funklöchern ohne Netz gibt. Möchte man also ein Handy per Mobilfunkzelle orten, sind die Chancen in der Stadt meist sehr viel höher als auf dem Land.

Außerdem ergeben sich alleine durch die Unterschiede in der Bebauung und der Physiognomie der Landschaft Probleme bei der Handyortung im Vergleich zwischen Stadt und Land.

3. Wenn Berge „im Weg stehen“ und Höhlen zum Funkloch führen

Natürlich gibt es auch in Städten Gegenden und Gebäude, wo die Personenortung nicht oder nur eingeschränkt funktioniert.

Wie bereits erwähnt, kann eine GPS-Ortung nicht in geschlossenen Räumen wie Bunkern, Tunneln oder Höhlen erfolgen. Doch insgesamt gesehen bieten sich in einer Stadt mit vielen Häusern, Plätzen und Straßen wesentlich mehr Möglichkeiten als in ländlichen Gebieten. Hier kann es durchaus sein, dass kilometerweit nur einsame Landschaften mit hohen Bergen und Täler mit Höhlen und Schluchten eine Ortung unmöglich machen.

Viele Mobilfunkanbieter können entweder aus Landschaftsschutzgründen keine Masten aufstellen oder tun es nicht, weil die Nachfrage zu gering ist.

So mancher Ort in der bergigen Rhön oder Dörfer im Erzgebirge sind nach wie vor ortungsfreie Zone. Und so sehr sich Naturliebhaber und so mancher Landbewohner über diese Entschleunigung und Rückzugsmöglichkeit freuen mögen – vor allem im Notfall bringen die weißen Flecken auf der Ortungslandkarte Probleme für Polizei und Rettungskräfte mit sich.

4. Erschwerte Suche gegen schnelle Hilfe – auch hier kann die Stadt punkten

Wenn ein Unfall passiert oder ein Mensch vermisst wird, ist schnelle Hilfe gefragt, um Gefahren so weit wie möglich abzuwenden und verschwundene social-network-835451_1280 by geralt - pixabay.comPersonen umgehend zu finden. Hier kann die Handyortung ein wichtiger Faktor sein, und auch hier bieten sich in den Städten bessere Möglichkeiten.

Durch die gute Vernetzung und zahlreiche mobile Apps zur Ortung, die viele Stadtbewohner vorab installieren, konnte schon so mancher Jugendliche schnell gefunden werden, der von seinen Eltern vermisst gemeldet wurde. Auch im Falle eines Unglücks oder Unfalls kann die Handyortung gute Hilfe leisten.

Passiert zum Beispiel bei einer Klassenfahrt ein Unfall und die Eltern wissen nicht, wo sich ihr Kind befindet, im Krankenhaus oder doch glücklicherweise bei seinen Lehrern, trägt die Handyortung sehr zur Beruhigung bei. Auch ältere Menschen, die Hilfe brauchen und evtl. verwirrt sind und nicht wissen, wo sie sind, können mittels Handyortung schnell gefunden werden.

Auf dem Land sieht die Sache schon schwieriger aus. Wer beispielsweise beim Bergsteigen verunglückt und sich nicht selbst helfen kann, wird ohne Handyortung länger auf Hilfe warten müssen, wenn die Technik hier nicht eingesetzt werden kann.

Je einsamer und unzugänglicher die Gegend, desto schwieriger die Ortung mittels Handy. Auch im Falle einer Gefahr bietet die Stadt in punkto Handyortung also mehr Vorteile.

5. Fazit

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Beim Thema Handyortung in der Stadt und auf dem Land schneidet die Stadt eindeutig besser ab.

  • Durch ein dichtes Netz an Anbietern funktioniert die Ortung per Handy besser
  • Natürliche Hindernisse wie Berge und Höhlen stören die Ortung auf dem Land
  • Im Notfall erfolgt eine Handyortung in der Stadt problemloser
  • Ist man als Gruppe unterwegs und verliert sich, findet man sich in der Stadt einfacher und schneller als auf dem Land