Rescue Waves: Neues Ortungs-Konzept zur Personenrettung

Dass die Handyortung auch zur Rettung von Personen eingesetzt werden kann, ist nichts Neues, dabei handelt es sich um eine der zahlreichen nützlichen Möglichkeiten, zu denen die Lokalisierung genutzt werden kann. Problematisch war dabei bislang jedoch, dass die Ortung meist über Funkzellen erfolgt – und in dünn besiedelten Gebieten somit eher ungenau ausfällt. Bis zur Rettung von sich in Not befindenden Personen können dabei wertvolle Minuten vergehen. Ein Team von Alcatel-Lucent hat sich jetzt deshalb dieser Thematik angenommen und entwickelt eine Technik, mit der eine präzisere Ortung via Handy möglich werden soll: Die Rescue Waves

So funktioniert Rescue Waves

Bei Rescue Waces handelt es sich um ein Konzept, bei dem Mobiltelefone über eine mobile Basisstation angepeilt und damit geortet werden können. Diese Basisstation funktioniert dabei im Grunde wie ein Mobilfunksender, der Daten an ein Handy übermittelt – und selbst welche vom Gerät empfangen kann. Bislang sind die Testaufbauten jedoch recht groß, derzeit stehen vier Antennen als Basisstation fest installiert auf dem Firmengelände von Alcatel-Lucent in Stuttgart. Damit soll die Funktionsweise getestet werden – bei erfolgreichem Versuchen sollen die Basisstationen kleiner gebaut werden, so dass sie etwa auch in den Rucksack eines Suchtrupps passen würden oder in einem Auto/Helikopter installiert werden könnten.

Aktuell lassen sich mit Rescue Waves Telefone im Umkreis von 500 Metern orten, die Genauigkeit soll weiter verfeinert werden. Die Basisstation kann beispielsweise in Gebieten mit geringer Netzabdeckung zum Einsatz kommen.

Auch in Ballungsgebieten kann sie genutzt werden, um Menschenleben zu retten, dann muss jedoch eine so genannte „stille SMS“ an das Telefon der betroffenen Person gesandt werden, um sie orten zu können. Dieser Technik bedienen sich bereits verschiedene Behörden, da sie den Netzbetrieb der Mobilfunkanbieter nicht stört.

Damit das Projekt jedoch tatsächlich in Serienproduktion gehen kann, sind nicht nur weitere Tests notwendig, sondern es müssen auch kooperierende Firmen akquiriert werden, die Entwicklung und Produktion vorantreiben können.