Kann die Polizei ein ausgeschaltetes Handy orten?

Um ein Handy orten zu können, ist es üblicherweise zwingend erforderlich, dass dieses auch eingeschaltet ist. Zum Zwecke der Ortung muss die Elektronik tätig sein und dementsprechende Daten senden, deren Quelle sich zurückverfolgen lässt. Grundsätzlich ist ein Handy oder Smartphone aufgrund der Telefon- und Seriennummer einer bestimmten Person zuzuordnen.

Standortbestimmung über die Mobilfunkzellen des Handyanbieters

Der Standortbestimmung des Gerätes dient vorzugsweise das genutzte Handy-Netz. Der jeweilige Mobilfunkanbieter kann feststellen, mit welchen Mobilfunkzellen ein bestimmtes Handy kommuniziert: Der zum Zeitpunkt des Ortungsversuchs genutzte Sendemast wird registriert, und aufgrund der Funkreichweite ist die etwaige Handyposition zu bestimmen. Genauer als diese Funkzellenortung ist die Bestimmung der Position mittels GPS, das vor allem Smartphonebesitzer nutzen können. Aufgrund mehrerer mit dem Smartphone kommunizierender Satelliten geschieht die Ortung des betreffenden Gerätes – vorausgesetzt, das Handy ist angeschaltet und es befindet sich in keinem Funkschatten.

Wann ist eine Ortung ausgeschalteter Handys möglich?

Wer nicht möchte, dass der eigene Standort, von wem auch immer, bestimmt werden kann, muss sein Handy am Datenaustausch hindern. Dies kann ausschließlich geschehen, indem das Handy beziehungsweise Smartphone tatsächlich ausgeschaltet ist. Genau hier wird es aber problematisch: Absolut sicher sein kann man nämlich nicht, dass das Gerät aus ist, nachdem die Aus-Taste betätigt wurde. Unter anderem könnte ein Schadprogramm den Nutzer im Glauben lassen, das Handy sei ausgeschaltet, jedoch bestehen nach wie vor die GPS-Funktion und/oder die Netzverbindung. Mithin bleibt als einzige Chance die, den Akku aus dem Mobilfunkgerät zu entnehmen. Denn kein einziges Handy kann funktionieren und vom Besitzer unbeabsichtigt Details zum Standort weitergeben, wenn der Akku fehlt. Leider gibt es aber einige Geräte, die den Ausbau der Akkus überhaupt nicht vorsehen. Darüber hinaus wird auf den genutzten Servern die Position gespeichert, an der sich das Handy vor dem möglicherweise gelungenen Ausschalten befand. Fazit ist: Jeder, der ein Handy oder Smartphone mit sich führt, muss sich stets bewusst sein, dass nicht gewollte Details über den eigenen Aufenthaltsort weitergegeben werden.