Innenraumortung mit iBeacon – Funktionsweise, Nutzungsmöglichkeiten und neue Einschränkungen

iBeacon liefert passgenaue Produktinfos per  Handyortung.

Die Handyortung kennt heute extrem viele Möglichkeiten und funktioniert dank moderner Übertragungsmethoden auch in vielen Fällen sehr genau. Allerdings stößt sie immer wieder noch an ihre Grenzen, wenn ein Gerät geortet werden soll, dass sich in einem Gebäude befindet. Doch auch hier schreitet die Technik voran. Seit knapp einem Jahr betreibt Apple so etwa den proprietären Standard iBeacon, der speziell auf die Navigation und Ortung in geschlossenen Räumen ausgelegt ist. Die Technologie dahinter beruht auf Bluetooth Low Energy. iBeacon funktioniert nicht nur unter iOS, sondern auch unter Android (ab Android 4.3 alias Jelly Bean).

Die Funktion(en) von iBeacon

Das Prinzip, das sich hinter iBeacon verbirgt, basiert auf einer Sender-Empfänger-Struktur. Damit diese Struktur überhaupt innerhalb eines Raumes funktionieren kann, müssen kleine Sender innerhalb dieses Raumes, die als Beacons (dt.: „Leuchtfeuer“) bezeichnet werden, platziert werden. Sie senden in bestimmten, vorher definierten Zeitintervallen Signale. Sobald ein Empfänger (=Smartphone) in die Reichweite des Senders kommt, können Daten übertragen werden. Steht das Smartphone in Kontakt zu mehreren Beacons, kann zudem der Standort im Raum sehr genau bestimmt werden. Abhängig von diesem Standort wiederum werden dem Besitzer relevante Informationen zu seinem aktuellen Standpunkt angezeigt. Die Reichweite der entsprechenden Module beträgt maximal 30 Meter und wird in 3 Kategorien unterteilt: Immediate (bis 50 cm), Near (bis 2 m) und Far (bis 30 m).

Ausgehend von dieser speziellen Technik ergibt sich somit auch der Einsatzrahmen, für den iBeacon konzipiert wurde: Die Technik kann – und soll – zum Beispiel in Einkaufszentren, einzelnen Geschäften und bei Promoaktionen zum Einsatz kommen. Denkbar wäre etwa auch ein Einsatz in Museen. Dem Nutzer sollen so gezielt und abhängig von seinem Standort relevante Produktinformationen, Rabatte – oder auch Informationen zu Exponaten auf seinem Smartphone angezeigt werden können. Damit ist diese Art der Handyortung weniger relevant für das Aufspüren verloren gegangener oder gestohlener Telefone als viel mehr für die gezielte Information des Verbrauchers. Derzeit kommt iBeacon in einigen Apple Stores in den USA zum Einsatz. Unterstützt wird der Dienst von iOS 7, aber auch von Android ab Version 4.3, somit kann er mit dem iPhone 4S, dem iPad 3, dem iPod 5 und allen neueren iOS-Modellen sowie auch mit allen aktuellen Android-Geräten genutzt werden.

Veränderte Funktionen von iBeacon unter iOS 7.1

Mit dem Update auf iOS 7.1 wurden ein Paar Veränderungen in iBeacon implementiert. Die wichtigste davon ist, dass Nutzer eine einmal erteilte Freigabe im Prinzip nicht mehr rückgängig machen können. Auch wenn die App vollständig geschlossen wird, können so theoretisch weiter Standort-Daten übertragen werden. Nach wie vor wird es aber möglich sein, bestimmten Apps den Zugriff auf den Dienst zu verweigern, entsprechende Maßnahmen können in den Geräte-Einstellungen getroffen werden.