Handyortung hilft bei Personenortung oder Diebstahl

In heutiger Zeit gehört ein Handy oder Smartphone zu den zuverlässigen Alltags- und Freizeitbegleitern, auf die niemand mehr verzichten möchte. Dabei geht es vielen nicht nur um eine jederzeitige Erreichbarkeit, sondern auch um eine zuverlässige Informationsbeschaffung.

Von nahezu jedem Ort aus, sind Informationen aus dem Internet abrufbar. Besonders tragisch wird es, wenn das eigene Handy verloren oder gar gestohlen wurde. So beschleicht einen immer das unsichere Gefühl, dass mit den gespeicherten Daten etwas geschehen könnte, was man eigentlich vermeiden möchte.

Andererseits gibt es auch Fälle, in denen der Besitzer eines Handys aus wichtigem Grund unbedingt aufgefunden werden muss. So kann es ja sein, dass der Handybesitzer aufgrund eines Unfalls nicht selbst in der Lage ist, sein Handy zu bedienen, um einen Notruf zu starten.

In all diesen Fällen bietet sich eine Handyortung geradezu an.

Inhaltsverzeichnis

  1. Handyortung – schnell eingerichtet!
  2. Handyortung ist fast immer möglich
  3. GSM-Ortung in Deutschland
  4. Handy orten nach Verlust
  5. Handyortung im Notfall
  6. Voraussetzungen

1. Die Handyortung ist schnell eingerichtet

Eine Handyortung wird meist kostenlos und ohne Anmeldung angeboten. So bietet zum Beispiel Apple für die iPhone-Serie eine Ortungs-App an, mit der eine Ortung per iCloud stattfindet

Die Android-Geräte können direkt über den Android-Gerätemanager eine Verbindung zu Google aufnehmen.

Microsoft hat ebenfalls eine Funktion für seine Windows-Phones implementiert. Eine Ortungs-App bieten auch die Hersteller Samsung und Sony für ihre Geräte an.

Darüber hinaus haben sich auf dem Markt viel Anbieter mit weiteren kostenlosen Ortungs-Apps etabliert.

2. Jeder kann heute sein Handy oder Smartphone orten lassen

In heutiger Zeit ist es gar nicht mehr so schwer, sein eigenes Handy orten zu lassen.

Zwei Grundvoraussetzungen müssen jedoch wenigstens vorliegen

  1. das Handy muss eingeschaltet sein und
  2. es muss in ein Funknetz eines Mobilfunkbetreibers eingebucht sein.

Des Weiteren kann eine Ortung über

  • GSM oder
  • per GPS

erfolgen.

Die GSM Ortung stellt dabei die einfachere Möglichkeit dar. Hierbei werden keine besonderen Ausstattungsmerkmale eines Handys benötigt. Sie funktioniert also auch bei den traditionellen Handys und nicht nur bei Smartphones.

Die GPS Ortung ist etwas aufwändiger, da hierbei auch das Gerät diese Funktion unterstützen muss. In der Regel verfügen nur Smartphones über ein integriertes GPS-Modul.

3. GSM Ortung ist in Deutschland problemlos möglich

In Deutschland ist das Mobilfunknetz weitgehend flächendeckend gut ausgebaut. Zwar gibt es in Bezug auf die Übertragungsgeschwindigkeit manchmal Einschränkungen, jedoch ist diese für eine Handyortung von nachrangiger Bedeutung.

Ein normaler Handyempfang sollte auch in ländlichen Gebieten problemlos möglich sein.

4. Hilfe – ich habe mein Handy verloren

In vielen Fällen hat man sein Handy gar nicht verloren, sondern lediglich verlegt.

Wer ein Zweithandy besitzt und über dieses das verlorengegangene Modell anruft, kann in unmittelbarer Nähe das Gerät über den Klingelton lokalisieren.

Problematischer ist es, wenn es beim Wandern, beim Shoppen, auf dem Bahnhof oder an anderen Orten verloren gegangen ist.

Die verschiedenen Ortungs-Verfahren

Eine Ortung per GSM erfolgt über verschiedene Messverfahren. Diese richten sich an die Möglichkeiten des Funknetzes des Mobilfunkbetreibers, an die Genauigkeit einer Standortwiedergabe und an die Anforderungen des gesuchten Handys.

Das Cell ID Verfahren

Die bekannteste Methode ist das Cell ID Verfahren, häufig auch als Cell of Origin bekannt. Hierbei handelt es sich jedoch um eine grobe Positionsbestimmung. Hierbei wird die Zelle ermittelt, in der sich das verloren gegangen Handy zum Zeitpunkt der Messung gerade aufhält. Diese Methode wird allgemein auch als Funkzellen-Verfahren bezeichnet.

In ganz Deutschland haben die Mobilfunkbetreiber ihre Funkmasten verteilt aufgestellt. Jeder Mast deckt dabei einen bestimmten Bereich ab. Alle Masten zusammen ergeben das eigentliche Mobilfunknetz. Ein einzelner Mast repräsentiert somit eine einzelne Funkzelle.

Handys sind so ausgelegt, dass sie immer die am besten zu erreichende Funkzelle suchen.

Insoweit wird nun versucht, die Funkzelle genau zu ermitteln, mit welcher das verloren gegangene Handy momentan verbunden ist.

Diese Form der Positionsbestimmung ist überaus einfach, da es weder von Marken & Hersteller abhängig ist, noch vom Alter des Handys. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich um ein normales Handy oder ein Smartphone handelt. Insoweit kann damit jedes Modell geortet werden.

Es gibt auch die Timing Advance Methode, die jedoch von Seiten des Betreibers eine bestimmte Infrastruktur voraussetzt. Auch in diesem Fall wird das Handy anhand der Funkzelle ermitteln. Zusätzlich wird aber noch ein Timing Advance Wert ermittelt. Dabei handelt es sich um einen speziellen Wert zwischen dem Downlink und Uplink.

In diesem Zusammenhang darf auch die Uplink Time Difference of Arrival Methode nicht unerwähnt bleiben. Dabei wird die Position des Handys anhand von sogenannten Signallaufzeiten zu bestimmten Positionen innerhalb des Mobilfunknetzes bestimmt.

Bei der Enhanced Observed Time Difference wird sowohl vom Mobilfunkbetreiber als auch vom gesuchten Handy eine Zusatzausrüstung vorausgesetzt. Hierbei wird die Position durch sogenannte Laufzeitmessungen von benachbarten Basisstationen ermittelt. Die Daten enthalten die genutzten Funkzellen und die Laufzeiten der Zellen, die das Handy durchlaufen hat. Diese Methode wird in aller Regel jedoch nicht kostenlos angeboten, da immer ein erhöhter Aufwand vom Netzbetreiber gefordert wird.

Eine der interessantesten Ortungsmethoden ist die GPS-Methode

Über das Global Navigation Satellite System wird die Position des Handys selbstständig ermittelt und an das Mobilfunknetz weitergegeben.

Hierbei können die wichtigsten GPS-Systeme, wie zum Beispiel GLONASS, Galileo oder QZSS, genutzt werden.

5. Handyortung im Notfall

Besonders interessant ist natürlich eine Handyortung im Notfall. Eine solche Personenortung ist in aller Regel auch ohne Einverständnis des Suchenden durchführbar.

Hier sind Outdoorsportler ebenso angesprochen, wie Kinder, die sich verlaufen haben.

Man darf dabei nicht aus den Augen lassen, dass unter Umständen die gesuchte Person selbst nicht mehr in der Lage ist, einen Hilferuf absetzen zu können. Eine Handyortung im Notfall ist also auch ohne Zustimmung des Suchenden (vielleicht sogar Verletzten) möglich.

6. Die Voraussetzungen für eine zuverlässige Smartphone-Ortung

Die hier aufgeführten Voraussetzungen gehen über die oben genannten etwas weiter hinaus und richten sich in erster Linie an Smartphonebesitzer:

  1. es muss sichergestellt sein, dass das Smartphone eingeschaltet ist,
  2. das Smartphone muss mit einem Mobilfunknetz verbunden sein,
  3. das Smartphone muss über ein GPS-Modul verfügen,
  4. eine vorherige Registrierung für eine GPS-Ortung sollte erfolgt sein,
  5. der Smartphonebesitzer hat sein Einverständnis für eine Ortung gegeben.

Die Ortung über iCloud

Apple-Nutzer können für eine Smartphone-Ortung ihres iPhones auf den Service von iCloud kostenlos zurückgreifen. Zuvor ist eine Anmeldung bei iCloud erforderlich.

Mit diesem Verfahren ist es möglich, dass man die Anmeldeinformationen seinen Freunden, Eltern und Bekannten zur Verfügung stellt. Dies setzt natürlich ein gewisses Vertrauensverhältnis voraus. Wenn die Suchfunktion auf dem iPhone aktiviert ist, können andere jederzeit die Position des Smartphones ermitteln. So wird eine Personensuche im Notfall wesentlich vereinfacht.

Die Ortung über GPS und App

Einige Mobilfunkanbieter stellen ihren Nutzern kostenlose Ortungs-Apps zur Verfügung, mit denen nicht nur eine einwandfreie Positionsbestimmung möglich wird, sondern ein verloren & geklautes Smartphone gesperrt werden kann. In den meisten Fällen sind für eine Registrierung lediglich die Handy-Rufnummer, eine E-Mail-Adresse sowie eine PIN-Nummer erforderlich.

Die GPS Ortung hat den Vorteil, dass die Positionsangabe auf jedem mit dem Internet verbundenen Tablet, PC oder anderem Smartphone anhand von Kartendarstellungen angezeigt werden kann.

Viele Hersteller bieten diesbezüglich kostenlose und kommerzielle Software an, mit denen man weltweit eine solche Positions-Lokalisierung vornehmen kann.

So kann der Standort bis auf wenige Meter genau festgestellt werden. Dies sollte man beim Kauf eines neuen Smartphones berücksichtigen.