Eine enge Verbindung: Handyortung über das Smartphone und soziale Interaktion

Seit langem steht das Themen Handyortung und Ortungsapp im Fokus vieler Smartphone Nutzer. Fragen wie „Wie kann mein Handy geortet werden?“, „Ist eine Handyortung überhaupt legal?“, „Kostet mich dieser Service etwas?“ oder „Hilft eine Handyortung tatsächlich bei Handyverlust oder Diebstahl?“ werden heiß diskutiert und haben die viele Antworten gefunden. Da das Handy schon lange nicht mehr nur zum Anrufen oder dem Schreiben von Nachrichten genutzt wird, ergibt sich daraus auch die Frage, inwieweit die Handyortung mit sozialen Kontakten in Verbindung steht.

 Schon lange dient die Ortungsfunktion nicht mehr ausschließlich dem Wiederfinden des Handys nach einem Verlust. Darüber hinaus ist sie ein fester Interaktions-Bestandteil in der virtuellen Welt geworden. Durch die Freigabe der Position (gewollt oder ungewollt) ergeben sich neue Dimensionen für eine umfangreichere (soziale) Nutzung von Smartphones.

Was ist mit dieser Verbindung gemeint?

Wenn die Rede von Handyortung in Verbindung mit sozialer Interaktion ist, wird davon ausgegangen, dass andere Menschen durch bestimmte Nutzungsmöglichkeiten auf dem Smartphone die Position des Handybesitzers ausfindig machen können. Dabei wird ein neuer Empfängerkreis definiert, der, wie einst nur der Besitzer, Informationen über die Position anderer erhält. Es wird zwischen zwei Arten unterschieden:

  1. Die direkte Ortung: Der Smartphone Besitzer teilt einem anderen Nutzer seine Position bewusst mit
  2. Die indirekte Ortung: Die Position des Smartphone Besitzers wird automatisch an andere übermittelt.

Dabei wird zwischen der Empfängergröße unterschieden. Das heißt: Wird nur eine oder werden mehrere Personen über die eigene Position informiert. Darüber hinaus wird zwischen dem persönlichen Bezug unterschieden, das heißt, kennt der Nutzer, dessen Position ermittelt wird, die Empfänger oder sind es unbekannte Personen. Letzteres meint beispielsweise Lieferdienste oder Taxiunternehmen.

Kurzum: Die Handyortung kann als Werkzeug zur sozialen Interaktion (direkt oder indirekt) genutzt werden und nicht mehr ausschließlich für die eigene Nutzung, beispielsweise zum Wiederfinden des Smartphones.

Welche Anwendungsbereiche sind davon betroffen?

Die Handyortung kann in verschiedenen Anwendungsbereichen mit sozialen Aspekten in Verbindung gebracht werden. Je nachdem wie viele Zusatzfunktionen ein Handybesitzer nutzt, ist Kontakt zum sozialen Umfeld gegeben beziehungsweise wird dem Umfeld etwas über die eigene Position mitgeteilt. Dafür bestehen verschiedene Möglichkeiten:

  1. soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder Xing
  2. Messenger wie Threema oder Whats App
  3. Apps, die ausschließlich zur Handyortung gedacht sind
  4. Dienstleistungsprogramme wie Lieferdienste oder Fahrunternehmen
  5. Handyortung und soziale Interaktion in sozialen Netzwerken

Die Übermittlung der eigenen Position in sozialen Netzwerken wird nicht in erster Linie dazu eingesetzt, das Handy im Fall des Verlustes zu orten. Vielmehr dient sie dazu, anderen Nutzern Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort des Handybesitzers zu übermitteln. Aber wie funktioniert das genau beziehungsweise an welchen Stellen taucht es auf? Vielen Nutzern von sozialen Netzwerken wie Facebook ist sicher schon aufgefallen, dass unter vielen Postings der Satz „gesendet aus…“ steht. Im Zusammenhang mit der Uhrzeit können andere Nutzer genau nachvollziehen zu welcher Zeit sich der Verfasser an welchem Ort aufgehalten hat. Dabei wird allerdings nur ein grober Bereich genannt. Leser aus der Kontaktliste bekommen meist nur den Namen des Ortes mitgeteilt. Würde jemand vom Berliner Alexanderplatz aus ein Foto mit dem Kommentar, dass der Urlaub wunderbar ist, posten, bekommen Leser aus der Kontaktliste über den Aufenthalts- beziehungsweise Sendeort lediglich „gesendet aus Berlin“ mitgeteilt. Daraus ergeben sich Vor- und Nachteile. Vorteil ist, dass Nutzer von sozialen Netzwerken ab sofort noch mehr mit ihren Freunden teilen können. Der große Nachteil ist, dass auch Personen, die nicht über den Aufenthaltsort Bescheid wissen sollen, Informationen darüber erhalten können. Sagt jemand eine Verabredung mit der Notlüge noch lernen zu müssen ab, besteht die Gefahr, dass der Schwindel auffliegt. Beispielsweise, wenn unter einer Statusmitteilung „gesendet aus Frankfurt“ steht, wenn die Person eigentlich Zuhause in Nürnberg lernen wollte.

Mittlerweile wird die Position auf sozialen Netzwerken nicht nur in Statusmeldungen oder Kommentaren angezeigt. Auf Facebook gibt es eine Karte, die alle Orte, an denen die Mitglieder bereits gewesen sind, anzeigt. Die Daten werden per GPS oder WLAN ganz automatisch an das Netzwerk übermittelt. Jeder Nutzer von Facebook, der das Profil eines anderen besucht, kann auf der Karte alle Orte einsehen, an denen sich andere jemals aufgehalten haben. Aber auch hier gilt, dass keine genaue Adresse, sondern nur der Ort sich mitgeteilt werden. Weiterhin wird die Position unter Fotos oder Alben geschrieben. Andere Nutzer können damit einsehen an welchen Orten die Fotos aufgenommen und hochgeladen wurden.

Aber keine Sorge: Diese Funktion kann ausgestellt werden. In jedem Smartphone gibt es unabhängig vom Betriebssystem in der Einstellung eine Option, in der App-Einstellungen verwaltet werden können. Für jede App kann dort der Zugriff auf Dinge wie Fotos, Kontakte oder die Position geregelt werden. Damit bleiben ungewollte Ortungen zukünftig aus.

Neue Dimensionen der Ortung in Messanger-Apps

Es ist Freitagabend, Freunde treffen sich zu einem gemütlichen Grillabend im Park. Der Grillrost ist heiß, die Kohle glüht. Eigentlich ist alles soweit fertig und der Grillspaß könnte beginnen. Nur eine Person fehlt noch. Sie findet die ausgemachte Stelle im Park trotz aller Bemühungen einfach nicht. Was können die anderen tun, um den richtigen Ort mitzuteilen? Bei der Lösung dieses Problems, kann eine neue Dimension von Nutzungsmöglichkeiten der Handyortung Abhilfe schaffen.

Wie funktioniert das?

Über Messanger wie What’s App können andere Nutzer jemandem aus ihrer Kontaktliste ihren genauen Standort übermitteln und per Nachricht versenden. Das Bild ähnelt einer Karte wie sie beispielsweise auf googlemaps zu finden ist. Dafür müssen die Optionen, die sich im Textfeld befinden, geöffnet werden. In der Leiste, in der sich Möglichkeiten wie „Videos versenden“, „Tonaufnahme senden“ oder „Foto aufnehmen“ befinden, gibt es auch die Option „Standort senden“. Diese klickt man an und kann andere Personen ganz leicht über die Position informieren. Wichtig ist natürlich, dass Messanger auf die eigene Position zugreifen dürfen. Das kann in den Einstellungen manuell geregelt werden.
Anders als bei Facebook, werden nur ausgewählte Personen über den eigenen Standort informiert und nicht eine undefinierbare Gruppe. Außerdem wird der Standort relativ exakt mitgeteilt, werden man in sozialen Netzwerken nur über den Ort, aber nicht die Position innerhalb dessen, in Kenntnis gesetzt wird.
Eine ähnliche Funktionsweise ist bei der App „Freunde finden“ zu beobachten.

Was ist Freunde finden?

„Freunde finden“ ist eine App, die eine sehr enge Verbindung zwischen der Handyortung und den sozialen Kontakten herstellt. Die App wurde dazu konzipiert, die eigene Positionen mit ausgewählten Kontakten teilen zu können und anders herum. Jeder Nutzer hat die Möglichkeit anderen eine dauerhafte oder nur eine temporäre Ortung einzuräumen.

Wie funktioniert Freunde finden?

Nachdem man sich kostenlose App im Appstore geladen hat, kann man anderen Personen eine Anfrage mit der Bitte um Freigabe der Position schicken. Je nachdem, ob diese bejaht oder verneint wird, befinden sich die Personen dann in der Kontaktliste der App. Jeder, der der Ortung zugestimmt hat, wird auf dem Bildschirm angezeigt und steht für eine Ortung zur Verfügung. Dabei wird nicht nur die Position auf der Karte, sondern auch die Entfernung zum eigenen Standort angezeigt. Niemand kann durch die App ohne Einverständnis geortet werden. Das Ortungsrecht kann für einzelne Nutzer jederzeit widerrufen werden. Die App hat den Vorteil, dass man bisher unbekannte Orte, die für eine Verabredung ausgewählt wurden, viel leichter finden kann. Langes Suchen und fragende Blicke waren damit gestern, heute heißt es „Freunde finden“ App anmachen, auf orten klicken und sich mit der Karte zum Ziel navigieren.

Wo wird die Handyortung noch für soziale Interaktionen genutzt?

Während die bereits vorgestellten Ortungen genutzt werden, um eine Personengruppe zu erreichen, die dem Handynutzer bekannt ist, kann die Freigabe der Position auch genutzt werden, um Menschen, die bisher unbekannt waren, zu erreichen. Damit sind vorwiegend Dienstleitungsunternehmen wie:

  • Lieferdienste
  • Onlineshops
  • Taxiunternehmen

und andere gemeint. Bei der Nutzung solcher Funktionen kann die Position vorher freigegeben werden, damit der Dienstleister schneller weiß, wo sich der Smartphone Besitzer aufhält. Das kann im Fall von Taxiunternehmen bedeuten, dass die Daten per GPS dem Fahrer übermittelt werden, damit er seine Fahrgäste schneller finden kann. Bei anderen Dienstleistern funktioniert das ähnlich. Dort wird in den meisten Fällen die passende Filiale anhand der Position herausgesucht.

Muss ich Angst vor der Freigabe meiner Position haben?

Nein, da diese Funktion in den Einstellungen von jedem Smartphone geregelt werden kann. Wer nicht „gefunden“ werden möchte, wird es auch nicht. Allerdings bringt die Handyortung, abgesehen vom Diebstahlfall, weitere Vorteile. Vor allem, was die Navigationsfunktion, um andere Kontakte „im realen Leben“ besser ausfindig zu machen, wenn man sich verabredet hat, betrifft. Die Ortungsfunktion hat eine neue Ebene erreicht und dient mittlerweile zur „Interaktion“ mit anderen. Handybesitzer können damit auf andere Weise mit Kontakten in Verbindung treten beziehungsweise anderen etwas Neues (den Standort) preisgeben. Die Ortung sollte nur bei vertrauenswürdigen Applikationen zugelassen werden.